Der ungarische Primas Kardinal Peter Erdö fordert eine Aufarbeitung der Geschichte
der Judendeportationen des Jahres 1944. Nach der Besetzung Ungarns durch Wehrmacht
und SS waren damals mehr als 500.000 Juden innerhalb von wenigen Monaten in die Vernichtungslager
geschickt worden, wobei die Täter nicht nur Deutsche, sondern auch einige Ungarn waren.
Erdö verwies bei einem Symposion in Tihany darauf, dass daraus Lehren gezogen und
dass die Erfahrungen aufrichtig aufgearbeitet werden müssten. Wenn dies gelinge, könne
das Geschehene dem guten Zusammenleben zwischen Juden und Christen, aber auch zwischen
anderen Nationalitäten und Volksgruppen dienen. „Es bedarf eines entschlossenen Willens
und der Wachsamkeit", erklärte der Kardinal bei der Veranstaltung am Wochenende.