Für die Rettung der insolventen Verlagsgruppe „Weltbild“ müssen 656 Mitarbeiter gehen.
Ihnen soll der Wechsel in eine Transfergesellschaft angeboten werden, wie Insolvenzverwalter
Arndt Geiwitz am Donnerstag bei der Betriebsversammlung am zentralen Standort Augsburg
ankündigte. 582 Beschäftigten werde das Angebot gemacht, in eine Transfergesellschaft
zu wechseln, bestätigten am selben Tag die Arbeitnehmervertreter. Wer sich bis 28.
März dafür entscheide, werde nicht gekündigt und behalte seine Sozialleistungsansprüche.
Am Standort Augsburg sind knapp 1.800 Mitarbeiter tätig. Dauerhaft sollen rund 1.000
bleiben. Der Weltbild-Betriebsratsvorsitzende Peter Fitz dankte zugleich den kirchlichen
Gesellschafter:. „Die katholische Kirche hat ihr Wort gehalten und unterstützt die
Mitarbeiter, die ausscheiden und die im Unternehmen verbleiben, mit ihrem Geld.“ Die
bayerische Sozialministerin Emilia Müller zeigte sich erleichtert, dass Weltbild als
Ganzes erhalten werden solle, auch wenn der Abbau von 650 Arbeitsplätzen ein harter
Schlag für die Betroffenen sei. Die Landesregierung könne die Transfergesellschaft
aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds unterstützen. Wichtig sei aber auch, dass
die katholische Kirche den Arbeitsplatzverlust mit abfedere. Weltbild gehört noch
zwölf katholischen Diözesen, dem Verband der Diözesen Deutschlands und der Katholischen
Soldatenseelsorge Berlin.