Der Erzbischof der weißrussischen Hauptstadt Minsk, Tadeusz Kondrusiewicz, sieht im
Mangel an Kirchengebäuden eines der drängendsten Probleme der Katholiken in dem osteuropäischen
Land. In Minsk etwa gebe es für rund 300.000 Katholiken nur vier Kirchen und fünf
Kapellen, sagte Kondrusiewicz am Mittwoch der Katholischen Nachrichten-Agentur in
München. Die Regierung habe der Kirche zwar dafür kostenlos zehn Grundstücke überlassen.
Der Bau von Gotteshäusern sei aber sehr teuer, so der Erzbischof. Deutlich gestiegen
ist dagegen nach seinen Angaben die Zahl der katholischen Priester im Land. Zum Ende
der Sowjetunion vor 25 Jahren habe es nur noch 62 gegeben. Inzwischen seien es etwa
370 einheimische Geistliche. Der Anteil der Ausländer an den insgesamt rund 500 Geistlichen
sei dadurch deutlich gesunken.