Heiliges Land: Streit um Christen im israelischen Militär
Die katholischen Bischöfe des Heiligen Landes sprechen israelischen Politikern ein
Recht zur Definition von Christentum ab. Israel habe weder ein Recht noch eine Pflicht
zu definieren, wer die Christen im Land seien, heißt es in einer am Mittwoch vom Lateinischen
Patriarchat in Jerusalem veröffentlichten gemeinsamen Erklärung. Die Bischöfe kritisieren
darin jüngste Bestrebungen, die christlich-arabischen Israelis für den Militärdienst
zu gewinnen und dabei zwischen Christen und Muslimen zu unterscheiden. Israelische
Politiker betonten zunehmend, dass die palästinensischen Christen keine Araber seien,
heißt es in der Erklärung unter Verweis auf ein kürzlich verabschiedetes Gesetz. Dieses
führt eine Unterscheidung zwischen Christen und Muslimen in Israel ein. Solche Kampagnen
hätten klar zum Ziel, Christen und Muslime zu spalten, so die Bischöfe. Die Mehrheit
der Christen in Israel sind nach ihren Worten Araber. Ihre über Jahrhunderte gewachsene
Identität sei palästinensisch, ebenso wie jene der Muslime, Drusen und einiger Juden,
die immer hier lebten. Die Bischöfe fordern das israelische Parlament, die Knesset,
auf, allen Diskriminierungen ein Ende zu setzten und eine einende Gesellschaft zu
schaffen, statt den Christen zu sagen, wer sie seien. Beide Völker und alle Religionen
seien in der Lage, in gegenseitigem Respekt zusammenzuleben und gemeinsam an einer
besseren Zukunft zu arbeiten. (kna 19.03.2014 pr)