Am Freitag finden im mittelitalienischen Montecassino Gedenkfeiern zum 70. Jahrestag
der Zerstörung und des Wiederaufbaus der historischen Benediktinerabtei statt. Papst
Franziskus wird dabei vom italienischen Kurienkardinal Ennio Antonelli vertreten,
wie der Vatikan am Mittwoch mitteilte. Antonelli (77) war bis 2012 vatikanischer Familienminister.
Das Kloster Montecassino wurde um 529 vom Ordensgründer, dem heiligen Benedikt von
Nursia (um 480-543) gegründet. Bei einem massiven Bombenangriff hatten die Alliierten
am 15. Februar 1944 das auf einem strategisch wichtigen Hügel gelegene Kloster auf
halber Strecke zwischen Rom und Neapel völlig zerstört. Sie vermuteten dort deutsche
Soldaten, was sich als falsch erwies. Getötet wurden in den Trümmern rund 250 Flüchtlinge
aus der Umgebung sowie Mönche.
Der Wiederaufbau von Montecassino erfolgte
mit Unterstützung des italienischen Staates und internationaler Spender originalgetreu
nach alten Plänen. Nach dem alliierten Angriff besetzten deutsche Soldaten die Klosterruinen.
Bei der dann folgenden mehrmonatigen Schlacht kamen mehrere zehntausend Soldaten beider
Seiten ums Leben. Rings um das wiederaufgebaute Kloster befinden sich Soldatenfriedhöfe
mehrerer Nationen.