Zur Teilnahme an der Europawahl Ende Mai hat die „Gemeinschaft Evangelischer Kirchen
in Europa“ (GEKE) aufgerufen. „Beteiligung und Mitbestimmung sind grundlegend für
das Zusammenleben in Europa“, heißt es in einer am Wochenende in Wien veröffentlichten
Erklärung, die den Titel „Die Wahlen zum Europäischen Parlament - Einheit in Vielfalt
stärken"“trägt. Das GEKE-Präsidium zeigt sich darin besorgt, dass sich Menschen und
Gesellschaften enttäuscht von Europa abwenden und auf sich selbst zurückziehen. Zeichen
dafür sei „der wachsende politische und nationale oder regionale Populismus in vielen
Gesellschaften“. Die GEKE vertritt nach eigenen Angaben rund 50 Millionen Protestanten
aus 94 lutherischen, methodistischen, reformierten und unierten Kirchen. Sitz des
Generalsekretariats ist Wien, als Generalsekretär amtiert derzeit der österreichische
lutherische Bischof Michael Bünker.
Am kommenden Donnerstag wird in Brüssel
auch ein Dokument der Kommission der katholischen Bischofskonferenzen der Europäischen
Gemeinschaft (ComECE) zur bevorstehenden Europawahl präsentiert. Neben einem Wahlaufruf
soll das Papier nach ersten Informationen ein erneutes Bekenntnis zum europäischen
Einigungsprozess als einem Friedensprojekt zwischen den Nationen enthalten. Die Bischofskonferenzen
wollen zudem an die EU-Bürger appellieren, bei ihrer Wahlentscheidung die Sorge um
das Gemeinwohl und die Menschenwürde besonders im Blick zu behalten.