2014-03-15 14:16:44

Syrien: „Hilfsgelder schnell auszahlen“


Der Syrien-Nothilfekoordinator des UNO-Welternährungsprogramms, Muhannad Hadi, hat die schnelle Auszahlung der bereits bewilligten Hilfsgelder angemahnt. Bis Ende Mai fehlten 308 Millionen US-Dollar, sagte Hadi in einem Interview der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom Samstag. „Wir können den Menschen nicht sagen, esst einmal nicht. Wir leben von der Hand in den Mund, was immer wir von den Regierungen bekommen“, betonte Hadi. Im laufenden Monat hätten die Rationen um zwanzig Prozent gekürzt werden müssen.

Das Welternährungsprogramm (WFP) hat nach Angaben des Koordinators in diesem Jahr sieben Millionen Menschen aus Syrien zu ernähren, davon 4,25 Millionen im Land und zusätzlich 2,7 Millionen in den Nachbarstaaten. Das seien mehr als die Bevölkerung Jordaniens oder von mehreren Golfstaaten zusammengenommen. Von den 4,25 Millionen Menschen in Syrien könnten eine halbe Million nicht erreicht werden. „Wir werden durch beide Parteien des Konflikts daran gehindert, dorthin zu gehen, wohin wir wollen“, so Hadi. Bewaffnete Gruppen verhinderten seit vielen Monaten den Zugang in den Nordosten des Landes.

Manchmal müssten Konvois mit Hilfspaketen umkehren. Um von Damaskus nach Homs oder nach Aleppo zu fahren, seien etwa fünfzig Straßenkontrollen zu passieren. Die einen seien von der Regierung, andere von der Opposition, andere von Terroristen. Schwierig ist nach Angaben Hadis das Überleben der Menschen, die keine Hilfe bekommen könnten. Sie hätten die Anzahl der Mahlzeiten erst von drei auf zwei reduziert, dann von zwei auf eine. Hadi: „Die Menschen essen, was immer sie haben. Sie essen selbst Gras. Das können sie nicht lange durchhalten. “

(kna 15.03.2014 pr)








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