2014-03-11 12:59:09

„Orthodoxe müssen mit einer Stimme sprechen“


RealAudioMP3 „Ein absolut historischer Schritt, wenn er denn stattfindet“: So bewertet der orthodoxe Metropolit von Frankreich, Emmanuel, die Ankündigung des panorthodoxen Konzils. Der Präsident der orthodoxen Bischofskonferenz Frankreichs hat in den letzten Tagen an den Beratungen in Istanbul teilgenommen. Auf die Frage, warum es Jahrzehnte gedauert hat, bis das Konzil endlich einberufen werden kann, sagte er uns:

„Man muss sich klarmachen, dass die meisten orthodoxen Kirchen in diesen Jahrzehnten hinter dem Eisernen Vorhang gelebt haben, also in kommunistischen, ja atheistischen Systemen. Auch das erklärt, warum es zu einer solchen Verspätung bei der Einberufung des Konzils kommt. Glücklicherweise hat sich die Welt geändert, und wir haben jetzt die Möglichkeit zu mehr Kontakten und Zusammentreffen.“

Was kann sich konkret die katholische Kirche vom bevorstehenden Konzil von Istanbul versprechen? Metropolit Emmanuel sagt dazu:

„In der Welt, in der wir heute leben, haben wir ein breites Netz von Beziehungen: bilaterale Dialoge, etwa der theologische Dialog mit der katholischen Kirche, die Zusammenarbeit mit dem Weltkirchenrat, mit der Konferenz Europäischer Kirchen usw. Dafür brauchen wir unbedingt eine gemeinsame Position und eine panorthodoxe Kooperation im Zusammenspiel mit den anderen Christen. Wir brauchen diese gemeinsame Haltung zweitens aber auch mit Blick auf die Gesellschaften, in denen wir leben: in ethischen Fragen oder auch beim Umweltschutz, also nicht nur in rein theologischen Dingen. Also, die orthodoxe Kirche muss als eine einzige handeln, mit einer einzigen Stimme sprechen und nicht mit den vierzehn Stimmen der autokephalen Kirchen.“

(rv 11.03.2014 sk)








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