2014-03-11 15:15:05

Schönborn: „Halte das Wort Ungehorsam für verfehlt“


RealAudioMP3 „Papst Franziskus ist ein Mann des Evangeliums und der Entscheidung.“ So denkt, in Kurzfassung, der Wiener Kardinal Christoph Schönborn über den amtierenden Papst. „Er hat in diesem Jahr unglaublich viel weitergebracht an ganz konkreten Reformschritten.“ Das erste Jahr von Franziskus` Pontifikat habe durch die neue Art der Amtsführung gleichsam einen „Schock der Authentizität“ ausgelöst, sagte der Vorsitzende von Österreichs Bischofskonferenz am Dienstag vor Journalisten in Wien.

„Nun ist es eindeutig, dass Papst Franziskus stark auf Reform setzt, und er hat auch sehr deutlich die Grundlinien dieser Reform formuliert. Sein großes Schreiben Evangelii Gaudium ist, wie er selbst sagt, die Programmschrift seiner Reform, die das Zweite Vatikanum im Hintergrund hat.“

Durch den „Verzicht auf höfische Traditionen“ habe Franziskus klare Zeichen eines veränderten Stils gesetzt. Es sei schon erstaunlich, was „normale Verhaltensweisen“ bewirken könnten, so der Kardinal. Als guter Jesuit berate sich der Papst lange mit anderen – und treffe dann eine klare Entscheidung.

„Der Papst hat wirklich keine Scheu, Themen frei besprechen zu lassen. Wir haben das bei der Kardinalsversammlung erlebt, wo über Ehe und Familie in großer Freiheit und Offenheit gesprochen worden ist; ich sehe auch keine Veranlassung, hier irgendwie Angst vor Dialog zu haben oder Angst vor einem offenen Gespräch über anstehende Fragen. Ich halte nach wie vor den Aufruf zum Ungehorsam, das Wort ‚Ungehorsam‘ in diesem Kontext für verfehlt.“

(kap 11.03.2014 sk)








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