Nigeria: Anglikanische Kirche verlangt Anti-Homosexuellen-Eid
Die anglikanische Kirche in Nigeria verlangt von Amtsanwärtern künftig einen Eid gegen
Homosexualität. Als erstes Leitungsgremium bekräftigte der Kirchenrat der anglikanischen
Hauptstadtgemeinde St. Matthews in Abuja am Sonntag seine Ablehnung gleichgeschlechtlicher
Liebe, wie die nigerianische Zeitung „Daily Newswatch“ meldet. Die jetzt eingeführte
Satzungsänderung der anglikanischen Gemeinschaft Nigerias sehe ein entsprechendes
Gelöbnis auch für Mitglieder der Synode - Bischöfe, Kleriker und Laien - vor. Demnach
haben kirchlich Amtsträger zu schwören, dass sie „niemals homosexuell oder bisexuell
gewesen“ seien oder sich „davon abgekehrt“ hätten. Für den Fall, dass sie in Tat oder
Bekenntnis gegen diesen Eid verstoßen, unterwerfen sich die Betreffenden „dem Zorn
Gottes und der kirchenrechtlichen Strafe“. Am Wochenende waren in der nordnigerianischen
Stadt Bauchi vier Männer wegen homosexueller Handlungen von einem Schariagericht zu
je 20 Peitschenhieben verurteilt worden. Demonstranten verlangten während der Verhandlung
die Hinrichtung der Männer. Nigerias Präsident Goodluck Jonathan hatte im Januar ein
Gesetz unterzeichnet, das das Eingehen einer gleichgeschlechtlichen Lebensgemeinschaft
mit 14 Jahren Haft ahndet.