Brasilien: Bischof Kräutler wirft Andritz-Chef „Zynismus“ vor
Der Bischof von Xingu, Erwin Kräutler, wirft Wolfgang Leitner, dem Chef des Unternehmens
Andritz–Gruppe, Zynismus vor. Grund ist der Staudammbau in Amazonien, an dem das Unternehmen
beteiligt ist. Leitner hatte in einem Interview mit der „Kleinen Zeitung“ zum Widerstand
gegen den Bau gesagt, dass man sich überlegen müsse, ob man in einem Museum leben
wolle. Dies stieß auf harsche Kritik bei Kräutler: „Das Argument, dass wir Brasilien
als Museum erhalten wollen, ist eine ausgesprochen primitive und sogar beleidigende,
infame Unterstellung“, so der austro-brasilianische Bischof. Das österreichische Unternahmen
trage Mitverantwortung für jeden Umgesiedelten. Gespräche mit Kritikern des Staudammprojektes
wurden bis jetzt von dem Unternehmen abgelehnt. Der Staudammsee in Amazonien soll
etwa die Größe des Bodensees erreichen. Nach Schätzungen von Kritikern wurden etwa
40.000 Menschen zwangsumgesiedelt. Diese lebten heute in Legebatterie-ähnlichen Behausungen,
so Kräutler.