Papst Franziskus ist nach den Worten von Kurienerzbischof Georg Gänswein ein „treuer
Sohn des heiligen Ignatius“. Dass er ein Mann des Jesuitenordens sei, zeige sich vor
allem an seinem geistlichen Lebensstil, sagte Gänswein der in Würzburg erscheinenden
„Die Tagespost“. So gehöre es zum Tagesrhythmus von Franziskus, sehr früh aufzustehen.
Außerdem gliedere der Papst nahezu jede Ansprache in die berühmten drei Punkte. „Man
merkt es aber auch an der Art und Weise, wie er den Menschen begegnet und Probleme
anpackt.“
In dem Gespräch erklärt Gänswein auch, dass er einem Umzug der katholischen
Deutschen Bischofskonferenz von Bonn nach Berlin offen gegenüberstehe. „Wenn eine
geografische Standortänderung zu einer Verschlankung und Verbesserung führt, kann
diese Initiative nur unterstützt werden“, sagte er und fügte hinzu: „Entweltlichung
ist ein verbal unausgesprochenes, aber sachlich höchst präsentes Stichwort im Pontifikat
von Papst Franziskus.“ Im Februar hatte sich der Augsburger Bischof Konrad Zdarsa
für einen solchen Umzug ausgesprochen. Die katholische Kirche würde damit signalisieren,
dass die Wiedervereinigung „nun bei allen deutschen Bischöfen angekommen ist“. Außerdem
habe der Papst die Kirche aufgefordert, an die Ränder zu gehen.