In Berlin ist heute
die 56. Misereor-Fastenaktion mit einem Gottesdienst in Kreuzberg eröffnet worden.
Die Aktion steht unter dem Leitwort: „Mut ist, zu geben, wenn alle nehmen“. Mit der
Aktion ruft das katholische Hilfswerk während der Fastenzeit zur Solidarität mit den
Hungernden und zu einem neuen Bewusstsein für das Konsumverhalten in Deutschland auf.
Am Gottesdienst nahmen Gäste aus Uganda teil –dort leidet ein Drittel der Bevölkerung,
über 11 Millionen Menschen, täglich Hunger.
In seiner Predigt rief der Erzbischof
von Berlin, Kardinal Rainer Maria Woelki, dazu auf, den Hunger von weltweit rund 842
Millionen Menschen nicht hinzunehmen. Bildung, veränderte Anbaubedingungen und neue
Bewässerungssysteme könnten Bausteine einer besseren Zukunft für viele Hungernden
sein. Dies werde durch Misereor in vielen Ländern der Welt erfahrbar. Allerdings bedürfe
es dazu unserer Solidarität und Unterstützung. Zugleich sprach Kardinal Woelki die
politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen an, die Hunger erst möglich machten
– die Vernachlässigung der bäuerlichen Landwirtschaft, Landraub, industrielle Agrarwirtschaft
oder unfaire Handelsbedingungen. Jesus habe im Evangelium zur Umkehr aufgerufen: „Das
heißt nicht: Macht weiter so, wie bisher, sondern wirklich: Kehrt um!“
Hungerbekämpfung
habe vor allem auch mit unserer Haltung und unserem Geben zu tun: „Es gibt vieles,
was wir geben können: Unseren wachen, kritischen Verstand, unseren solidarischen Lebensstil,
unsere Mitleidenschaft, einen Teil dessen, was wir besitzen für die, die nichts besitzen.“