Kardinal Reinhard
Marx ist von Papst Franziskus zum Koordinator des neuen Wirtschaftsrates ernannt worden.
Der Vatikan gab die 15 Mitglieder des Gremiums, das den bisherigen Kardinalsrat für
Wirtschafts- und Finanzfragen ersetzt, an diesem Samstag bekannt. Im neuen Rat sitzen
jeweils acht Kardinäle und sieben Wirtschaftsexperten. Sechs Kardinäle des neuen Rates
waren Mitglieder des bisherigen 15-köpfigen Gremiums. Ein neues Gesicht ist in diesem
Bereich der Münchner Erzbischof, der aus dem Kardinalsrat zur Kurienreform in das
Gremium kommt.
Das Verhältnis zwischen dem neuen Wirtschaftsrat und dem Sekretariat
für Wirtschaftsfragen von Kardinal Georg Pell werde noch in weiteren Statuten geklärt,
so eine Pressemeldung des Vatikan. Kardinal Pell sitzt in beiden Gremien, beim Sekretariat
ist er jedoch Präfekt und somit Leiter jener Institution. Der Wirtschaftsrat sei jedoch
eine eigenständige vatikanische Institution, präzisierte Vatikansprecher Federico
Lombardi. Dieser Rat habe nicht nur die Funktion, das Wirtschafssekretariat von Kardinal
zu beraten, sondern auch eigene Kompetenzbereiche.
Mitglieder des Rates sind
neben den Kardinälen Marx und Pell, Juan Luis Cipriani Thorne (Lima), Daniel N. DiNardo
(Galveston-Houston, USA), Wilfrid Fox Napier (Durban, Südafrika), Jean-Pierre Ricard
(Bordeaux, Frankreich), Norberto Rivera Carrera (México City), John Tong Hon (Hong
Kong, China), und Agostino Vallini (Bischofsvikar des Papstes für Rom). Als nicht-geistliche
Finanzexperten benannte der Papst Joseph F.X. Zahra aus Malta, der die Aufgabe des
Vize-Koordinators erfüllen wird, ferner den Franzose Jean-Baptiste de Franssu, den
Kanadier John Kyle, den Spanier Enrique Llano Cueto, den Deutsche Jochen Messemer,
sowie den Italiener Francesco Vermiglio und George Yeo aus Singapur.
Die Herkunft
der Mitglieder zeige die „Universalität der Kirche“, so Vatikansprecher Lombardi.
Dies sei auch im Motu proprio „Fidelis dispensator et prudens“, das den Wirtschaftsrat
ins Leben rief, festgehalten worden. Die Einrichtung dieses Gremiums sei ein wichtiger
Schritt, um „die aktuellen Handlungsstrukturen des Heiligen Stuhls zu konsolidieren“,
damit die Koordination und Aufsicht über jegliche wirtschaftlichen und administrativen
Handlungen verbessert werden, so die Note von Lombardi.
Der Wirtschaftsrat
ist ab sofort aktiv. Das erste Treffen der Mitglieder ist für Mai geplant.