Vatikan kritisiert Anti-Homosexuellen-Gesetz in Uganda
Der Vatikan hat das Anti-Homosexuellen-Gesetz in Uganda kritisiert. Der Präsident
des Päpstlichen Friedensrates, Kurienkardinal Peter Turkson, rief Ugandas Staatspräsident
Yoweri Museveni auf, die harten Strafen außer Kraft zu setzen. „Homosexuelle sind
keine Verbrecher“, sagte der ghanaische Kardinal laut der britischen Zeitung „Catholic
Herald“. Schwule und Lesben dürften nicht zu einem Leben in Haft verurteilt werden.
Zugleich betonte er, der Vatikan dränge auf eine Fortsetzung der internationalen Hilfe
für Uganda. Unter anderem die Weltbank hatte in Reaktion auf das Gesetz einen 90-Millionen-Dollar-Kredit
für ein Gesundheitsprogramm auf Eis gelegt. Turkson äußerte sich bei einer Menschenrechtskonferenz
im slowakischen Bratislava.
Die Ugandische Bischofskonferenz hatte vor der
Unterzeichnung des Gesetzes durch Museveni vergangene Woche erklärt, sie unterstütze
Homosexualität nicht, sei aber gegen die harte Bestrafung. Stattdessen solle man Homosexuellen
mit Mitleid begegnen, erklärte der Generalsekretär der Bischofskonferenz, John Baptist
Kauta. Auch glaube man, dass sie „sich ändern“ könnten. Eine nähere Kommentierung
des Gesetzes lehnte der ugandische Kirchenvertreter unter Verweis auf laufende Fastenexerzitien
der Bischöfe ab. Präsident Museveni hatte trotz internationaler Kritik am 24. Februar
ein Gesetz unterzeichnet, das „schwere homosexuelle Handlungen“ mit bis zu lebenslanger
Haft ahndet. Selbst die Unterstützung oder Nichtanzeige von Homosexuellen ist strafbar.