Religionsführer der Krim: Halbinsel soll ukrainisch bleiben
Die Religionsgemeinschaften auf der Halbinsel Krim haben sich in einer gemeinsamen
Erklärung gegen eine Spaltung der Ukraine gewandt. Die territoriale Einheit des Staates
müsse bewahrt werden, heißt es in einer am Freitagabend verbreiteten Erklärung des
Interreligiösen Rates der Krim. Darin werden alle Beteiligten zur Besonnenheit aufgerufen
und eine friedliche Lösung der aktuellen Krise gefordert. Es müsse alles getan werden,
um einen Bürgerkrieg zu vermeiden, heißt es in der Stellungnahme.
In der Vergangenheit
sei es durch vernünftige Kompromisse gelungen, auch schwierige Fragen ausgleichend
zu regeln. Der evangelisch-lutherische Pfarrer von Simferopol, Markus Göring, sagte
der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA), es sei bemerkenswert, dass auch die Orthodoxe
Kirche des Moskauer Patriarchats die Separatisten kritisch sehe. Dem Interreligiösen
Rat gehören Vertreter von Kirchen, Muslimen und Juden an. Unter den acht Unterzeichnern
ist auch Göring.
2.000 russische Soldaten gelandet? Auf der
Krim wurde am Abend der Luftraum über Simferopol gesperrt, nachdem auf einer Militärbasis
nahe der Hauptstadt der ukrainischen Halbinsel etwa rund 2.000 russische Soldaten
gelandet sein sollen. Dies gelte zunächst bis Samstagabend, sagte eine Flughafenmitarbeiterin.
Derweil trat der gestürzte und nach Russland geflohene ukrainische Präsident Viktor
Janukowitsch erstmals wieder öffentlich auf. Er werde den Kampf um die Zukunft der
Ukraine fortsetzen, sagte er am Freitag bei einer Pressekonferenz im russischen Rostow.
Kiew sei „von Bewaffneten überschwemmt, die anfingen Häuser und Kirchen zu verwüsten“,
sagte er.