2014-02-28 11:29:32

D: Nach Wulff-Freispruch „nur Verlierer“


Eine gesellschaftliche Debatte über den Schutz öffentlicher Personen und ihre mögliche Beschädigung durch eine Skandalisierung in den Medien fordert der evangelische Landesbischof von Hannover, Ralf Meister. Er reagiert damit auf den Freispruch des früheren Bundespräsidenten Christian Wulff vom Vorwurf der Vorteilsannahme. Meister sieht nach dem Prozess „nur Verlierer“. Das Amt des Bundespräsidenten habe ebenso gelitten wie die Person Wulff und die Glaubwürdigkeit der Medien. Wulff war vor zwei Jahren vom Amt des Bundespräsidenten zurückgetreten, nachdem die Staatsanwaltschaft Hannover Ermittlungen gegen ihn eingeleitet hatte. Vorausgegangen waren zahlreiche Berichte in den Medien über eine angebliche „Wulff-Affäre“. Sie erweckten den Anschein, dass der frühere niedersächsische Ministerpräsident käuflich gewesen sei. Meister plädiert für eine Debatte zu den Fragen: „Wie wird gesellschaftlicher Druck erzeugt und wie können wir vermeiden, dass solche Fälle derart schnell und ungehemmt eskalieren? Und wie kann sich eine Gesellschaft wieder mit einer Person versöhnen, die sie vorher beschädigt hat?“ Man kenne die öffentliche Anklage, aber nicht die öffentliche Geste einer Versöhnung.

(idea 28.02.2014 sk)








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