Vatikandiplomat: Russland hat Schlüsselrolle für Syrien und Ukraine
Die Vereinten Nationen
in Genf werden demnächst von Kirchenvertretern aus dem Nahen Osten über die Lage in
Syrien informiert. Das kündigte der Vatikan-Vertreter bei der UNO in Genf, Erzbischof
Silvano Tomasi, gegenüber Radio Vatikan an. Es werde unter anderen der maronitische
Patriarch Bechara Boutros Rai über Syrien sprechen, so Tomasi.
„Das wird
Anfang April sein, und er wird hier in Genf bei einer UNO-Konferenz über den Frieden
im Nahen Osten sprechen. Das ist meiner Meinung nach ein wichtiger Schritt, um allen
aufzuzeigen, welche bedeutende Rolle die Religion für den Friedensweg hat. Die Kirche
kann ein wichtiger Brückenbauer zwischen den verschiedenen Gruppen sein und viel für
die Völkerverständigung in jener Region – also nicht nur in Syrien – tun.“
Derzeit
beschäftige sich die UNO in Genf vor allem mit der Situation in der Ukraine, so Erzbischof
Tomasi. Eine Gemeinsamkeit mit Syrien habe die Lage in dem osteuropäischen Land:
„In
beiden Fällen spielt vor allem Russland eine wichtige Rolle, aber in gewisser Weise
auch die Europäische Union. Sowohl was Syrien als auch was die Ukraine betrifft, geht
es um das Verhältnis der EU zu Russland. Was die Ukrainer betrifft, so fällt mir auf,
dass sie mit ihren Protesten eine klare Wahl ausdrücken: sie wollen vor allen Dingen
autonom bleiben. Meiner Meinung nach ist das Schicksal der Ukraine das, ein Brückenland
zwischen der westeuropäischen und der slawischen Welt zu sein.“