2014-02-27 13:58:20

Papstmesse mit Firmung: „Nicht-kohärente Christen sind ein Ärgernis“


RealAudioMP3 Ein inkonsequenter Christ schafft Ärgernisse, die töten: Es waren starke Worte des Papstes an diesem Donnerstagmorgen bei seiner Predigt in der Casa Santa Marta. Anders als sonst: der Papst spendete innerhalb der Messe das Sakrament der Firmung – für ihn Anlass, über das Christsein nachzudenken.

Wer gefirmt wird, zeigt bewusst den Willen, Christ zu sein. „Christsein bedeutet, ein Zeugnis für Jesus Christus abzulegen“, unterstrich Franziskus, ein Christ sei jemand, der denkt, fühlt und handelt wie ein Christ. Daraus besteht der innere Zusammenhalt des Lebens als Christ. Man könne sagen, dass man den Glauben habe, so der Papst. Aber wenn eines der drei Elemente fehle, dann sei etwas nicht in Ordnung, dann gebe es Inkonsequenz. Und die richte Schaden an, fuhr der Papst fort:

„Wir haben in der ersten Lesung gehört (Jak 5,1-6), was der Apostel Jakobus zu einigen Inkonsequenten sagt, die sich rühmten, Christen zu sein, jedoch ihre Angestellten ausbeuteten. Zu ihnen sagt er: ‚Der Lohn der Arbeiter, die eure Felder abgemäht haben, der Lohn, den ihr ihnen vorenthalten habt, schreit zum Himmel; die Klagerufe derer, die eure Ernte eingebracht haben, dringen zu den Ohren des Herrn der himmlischen Heere’. Das sind starke Worte des Herrn. Wenn einer das hört, denkt er vielleicht: ‚Aber das hat doch ein Kommunist gesagt!’ Nein, nein, das hat der Apostel Jakobus gesagt! Das ist Wort des Herrn. Das ist die Inkonsequenz. Und wenn keine christliche Konsequenz gegeben ist und man inkonsequent lebt, wird man zum Ärgernis. Und die Christen, die nicht kohärent sind, sind ein Ärgernis“.

Im Tagesevangelium stünden starke Worte gegen das Ärgernis, so der Papst weiter: „Wer einen von diesen Kleinen, die an mich glauben, zum Bösen verführt, für den wäre es besser, wenn er mit einem Mühlstein um den Hals ins Meer geworfen würde“ (Mk 9,42). Das Gegenteil dieses Ärgernisses sei der innere Zusammenhalt des gesamten Lebens als Christ – Kohärenz. Der Papst:

„Wenn du – stellen wir uns das einmal vor! – vor einem Atheisten stehst, der dir sagt, dass er nicht an Gott glaubt: dann kannst du ihm eine ganze Bibliothek vorlesen, in der es heißt, dass es Gott gibt, du kannst auch beweisen, dass es Gott gibt – und er wird keinen Glauben haben. Wenn du aber vor diesem Atheisten das Zeugnis eines kohärenten christlichen Lebens ablegst, wird etwas in seinem Herzen zu arbeiten beginnen. Es wird gerade dein Zeugnis sein, das ihn in Unruhe versetzt, eine Unruhe, an der der Heilige Geist arbeitet. Das ist eine Gnade, um die wir alle, die ganze Kirche, bitten müssen: ‚Herr, lass uns kohärent sein!’“

Dazu brauche es vor allem das Gebet, so der Papst, denn diese Kohärenz, dieser innere Zusammenhalt eines christlichen Lebens, sei ein Geschenk Gottes. Es brauche das Bitten darum wie auch das Bitten um Vergebung, wenn wir hier scheiterten.

„Wir sind alle Sünder, wir alle. Aber wir sind alle fähig, um Vergebung zu bitten. Und Er wird nie müde, zu vergeben! Die Demut aufbringen und um Vergebung bitten: ‚Herr, ich war da nicht kohärent. Vergib mir!’ Im Leben mit christlicher Kohärenz vorangehen, mit dem Zeugnis dessen, der an Jesus Christus glaubt, der weiß, dass er ein Sünder ist, der aber den Mut hat, um Vergebung zu bitten, wenn er einen Fehler macht, und der so viel Angst davor hat, Ärgernis zu geben. Der Herr schenke uns allen diese Gnade.“

(rv 27.02.2014 ord)








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