Papst: „Die Gesellschaft braucht heute unser Zeugnis!“
Wie wichtig ein glaubwürdig und kohärent gelebtes Zeugnis des Lebens Christi ist,
hat Papst Franziskus an diesem Donnerstag noch einmal betont. Franziskus äußerte sich
bei einer Begegnung mit Bischöfen, die Freunde der Fokolar-Bewegung sind. Sie sind
derzeit zu einem Treffen in Rom.
Franziskus lobte in seiner Rede die Möglichkeit
des brüderlichen Zusammenlebens in der Gemeinschaft: Spirituelle und pastorale Erfahrungen
in der Perspektive eines „Charismas der Einheit“ zu teilen, sei eine „gute Sache“,
so der Papst mit Blick auf den Grundgedanken der Fokolar-Bewegung. Bei Treffen wie
aktuell dem in Rom hätten Bischöfe die Aufgabe, den „umfassenden Geist der Kirche“
einzubringen, so Franziskus:
„Die Gesellschaft von heute hat ein großes
Bedürfnis nach dem Zeugnis eines Lebensstils, aus dem die Neuigkeit, die uns der Herr
Jesus geschenkt hat, immer durchscheint: Brüder, die sich lieben, unabhängig von Unterschieden
in Charakter, Herkunft oder Alter… Dieses Zeugnis weckt den Wunsch, zu der großen
Gemeinschaft zu gehören, die die Kirche ist.“ Wenn ein Mensch spürt, dass die
Liebe zwischen Christus und seinen Jüngern auf Gegenseitigkeit beruht und die Qualität
der Beziehungen untereinander verändern kann, dann höre er Christi Ruf, führte der
Papst weiter aus. Dann gehe der Mensch aus sich heraus, den anderen entgegen, um Hoffnung
zu verkünden, die ihm geschenkt wurde. Unter Bezugnahme auf das apostolische Schreiben
„Novo Millennio Ineunte“ von Johannes Paul II. erklärte Papst Franziskus:
„Die
,Kirche zum Haus und zur Schule der Gemeinschaft‘ zu machen ist wirklich fundamental
für jeden Einsatz der Evangelisierung, damit er effektiv ist. Denn das bringt den
tiefsten Wunsch des Vaters zum Ausdruck: All seine Kinder sollen als Brüder leben,
gemäß dem Herzenswunsch Christi: ,Alle sollen eins sein‘ (Joh, 17,21). Die Spiritualität
der Gemeinschaft zu pflegen macht uns darüber hinaus auch fähiger, den Weg des interreligiösen
Dialogs und der Ökumene zu leben.“