2014-02-26 11:18:43

Papst betet für Venezuela


RealAudioMP3 Mit Sorge blickt Papst Franziskus nach Venezuela. Dort protestieren in den letzten zwei Wochen Zehntausende von Menschen gegen Mangelwirtschaft und Kriminalität. Die Bischöfe verurteilten am Dienstag scharf den Einsatz von Gewalt gegen die Demonstranten: Die Sicherheitskräfte hätten „jede Grenze überschritten“ und „unumkehrbare Konsequenzen“ herausgefordert. Diplomatischer war der Appell des Papstes an diesem Mittwoch bei seiner Generalaudienz formuliert.

„Ich verfolge mit besonderer Sorge, was in diesen Tagen in Venezuela geschieht. Lebhaft wünsche ich ein Ende der Gewalt, so bald wie möglich, und dass das ganze Volk Venezuelas, angefangen von den Verantwortlichen in Politik und Behörden, sich für die nationale Versöhnung einsetzen möge. Es geht um gegenseitige Vergebung und einen ehrlichen Dialog, der der Wahrheit und der Gerechtigkeit Rechnung trägt und bei dem konkrete Themen für das Gemeinwohl auf den Tisch kommen!“

Mindestens dreizehn Menschen sollen beim Vorgehen der Sicherheitskräfte gegen Demonstranten in Venezuela ums Leben gekommen sein. Die Bischöfe fordern eine Untersuchung ihrer Todesumstände und Prozesse gegen „Mitglieder der Organismen, die ihre Befugnisse überschritten haben“. Die Zahl der Verletzten liegt nach offiziellen Angaben bei etwa 150 Menschen. Präsident Nicolas Maduro hat die Einrichtung einer Wahrheitskommission vorgeschlagen und will an diesem Mittwoch einen Nationalen Dialog der gesellschaftlich relevanten Kräfte starten. Nochmals Papst Franziskus:

„Ich verspreche mein konstantes und inständiges Gebet vor allem für die, die bei den Zusammenstößen das Leben verloren haben, und für ihre Angehörigen. Ich lade alle Gläubigen ein, durch die mütterliche Fürsprache Unserer Lieben Frau von Coromoto zu Gott zu flehen, damit das Land bald zu Frieden und Eintracht zurückfinden möge.“

Venezuelas Bischöfe betonen in ihrem Statement vom Dienstag auch, dass die Menschen das Recht zu Demonstrationen hätten: Das stehe schließlich in der Verfassung. Allerdings dürften die Proteste nicht, „wie wir das leider in einigen Fällen beobachtet haben“, in Gewalt ausufern. „Wir stellen aber auch fest, dass bewaffnete Gruppen, die weder zur Polizei noch zum Militär gehören“ – damit sind wohl die vom Regime aufgestellten und bewaffneten „boliviarischen“ Paramilitärs gemeint – „sich gegen die unbewaffneten Bürger wenden.“ Solche Gruppen stünden „außerhalb des Gesetzes“, besäßen „keinerlei Autorität“ und untergrüben „die Fundamente des Zusammenlebens“.

(rv/efe 26.02.2014 sk)








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