D: Kirchen verurteilen „Maßlosigkeit“ in der Wirtschaft
Die evangelische und die katholische Kirche wenden sich in einem gemeinsamen Papier
gegen „Gier und Maßlosigkeit“ in der Wirtschaft. In dem Dokument würden die „Gewinnmaximierung
um jeden Preis“ und die „Ideologisierung der Deregulierung“ kritisiert, berichtete
die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ unter Berufung auf das ihr vorliegende
Papier. Die Schrift mit dem Titel „Für eine gerechte Gesellschaft“ sei von der Deutschen
Bischofskonferenz und der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) gemeinsam erarbeitet
worden und werde kommenden Freitag präsentiert, hieß es weiter. Die Kirchenvertreter
loben der Zeitung zufolge die geplante Einführung eines allgemeinen gesetzlichen Mindestlohns.
Dieser sei notwendig, „um den Auswüchsen unregulierter Arbeitsmärkte entgegen zu treten“.
Allerdings dürfe die Höhe des Mindestlohns nicht neue Barrieren für den Zugang zum
Arbeitsmarkt schaffen. Dem Bericht zufolge wird in dem Kirchen-Papier auch „laxe Steuermoral“
angeprangert. Die Kirchvertreter kritisierten, dass internationale Unternehmen und
Wohlhabende die Möglichkeit hätten, sich der Besteuerung zu entziehen. Steuerrelevante
Daten müssten international automatisch ausgetauscht werden, heißt es demnach in dem
Dokument.