Heiliges Land: Immer mehr Christen wandern aus dem Heiligen Land aus
Immer mehr Christen verlassen das Heilige Land. Darüber hat der Leiter des Österreichischen
Pilgerhospizes in Jerusalem, Markus Bugnyar, in dieser Woche mit einer steirischen
Pilgergruppe gesprochen. Die Gründe seien fast immer wirtschaftlicher Natur, betonte
der Eisenstädter Diözesanpriester. Gerade einmal acht Prozent der Christen würden
angeben, das Gebiet wegen religiöser Unruhen zu verlassen. Die gute Ausbildung der
Christen würde einen Neuanfang in einem anderen Land erleichtern und Hürden abbauen.
Ein Minuspunkt für den Standort Heiliges Land seien vor allem die hohen Wohnraumpreise,
kritisierte Bugnyar. Die Kirche begegne dem Problem aber indem sie mit Wohnbauprojekten
jungen Familien entgegenkomme. „Damit Christen hier bleiben, müssen sie ein Einkommen
haben, um ihr Auskommen zu finden“, betonte Bugnyar. Gerade Pilgerreisen in das Heilige
Land würden eine konkrete, finanzielle Hilfe für die Christen vor Ort darstellen.
„Christen
haben Zukunft im Heiligen Land“ Trotz der akuten Abwanderungswelle zeigte
sich der Rektor des Hospizes aber optimistisch und sagte, dass es „immer“ Christen
im Heiligen Land geben werde. Er sei allerdings überrascht, dass sich viele der neuerdings
immigrierten russischen Juden entweder areligiös zeigten oder sich eher zum orthodoxen
Christentum hingezogen fühlten. In Israel und den Palästinensischen Autonomiegebieten
leben heute noch etwa 170.000 Christen.
52 Mal Vorfreude auf Papst Franziskus Die
52 Kirchen im Heiligen Land würden sich in besonderer Weise auf den bevorstehenden
Papstbesuch Ende Mai freuen, so Bugnyar weiter. Alle in Israel vertretenen Gemeinden
würden an dem Ökumenischen Gebet in der Grabeskirche teilnehmen. Man fühle sich „durch
den Papst persönlich besucht“, erklärte er.