Jesus lernt man durch
Nachfolge kennen, weniger durchs Studieren. Das sagte Papst Franziskus an diesem Donnerstag
bei seiner Frühmesse im Vatikan-Gästehaus Santa Marta. Der Herr stelle uns – wie einst
seinen Jüngern – immer wieder die Frage, wer er für uns sei.
„Es sieht
so aus, als ob es nicht reicht, auf diese Frage einfach mit dem zu antworten, was
wir im Katechismus gelernt haben. Natürlich ist es wichtig, den Katechismus zu studieren,
aber es reicht nicht! Um Jesus kennenzulernen, müssen wir den Weg mitgehen, den Petrus
gegangen ist. Petrus hat die Wunder Jesu gesehen, hat die Steuern für ihn bezahlt,
hat ihn in einem bestimmten Moment aber auch verleugnet und verraten. Und damit hat
er diese schwierige Wissenschaft – oder eher Weisheit – der Tränen, des Weinens gelernt.“
Als
Petrus nach dem Schock von Golgota dem auferstandenen Jesus begegnet sei, da habe
ihn dieser mehrfach gefragt: Petrus, liebst du mich? Eine Frage, die den Papst an
diese früheren Fragen Jesu erinnert: Was sagen die Leute über den Menschensohn, und
für wen haltet ihr mich?
„Diese Frage – Wer bin ich für euch, wer bin ich
für dich? – lässt sich nur unterwegs verstehen, auf einem langen Weg der Gnade und
der Sünde, einem Weg der Jüngerschaft. Jesus hat zu Petrus und den anderen Aposteln
nicht gesagt: Lernt mich kennen!, sondern: Folgt mir nach! Diese Nachfolge lässt uns
Jesus kennenlernen. Jesus folgen mit unseren Tugenden und Sünden, aber immer Jesus
folgen... Nicht ein Studium ist nötig, sondern ein Leben als Jünger!“