„Schlechte Gesundheit oder Behinderungen sind niemals ein Grund, um eine Person auszuschließen
oder, schlimmer noch, des Lebens zu berauben.“ Das schreibt Papst Franziskus in einer
Botschaft an die Päpstliche Akademie für das Leben, die am Donnerstag bekannt wurde.
Die „Fülle des Lebens“, die Gott jedem Menschen schenken wolle, stehe „nicht im Widerspruch
zu Krankheit oder Leiden“. Schlimmer als Krankheit oder Behinderung sind aus der Sicht
des Papstes „Verlassen sein, Ausschluss oder das Verweigern von Liebe“. Gesundheit
sei sicher „ein wichtiger Wert“, doch könne sie nicht über „den Wert einer Person
entscheiden“. Franziskus verurteilt neuerlich „die tyrannische Herrschaft einer Wirtschaftslogik,
die ausgrenzt und manchmal sogar tötet“. Damit greift er den berühmtesten Satz aus
seinem Apostolischen Schreiben „Evangelii Gaudium“ vom November auf: „Diese Wirtschaft
tötet.“ Daran hatte sich eine lebhafte Debatte in Kirche und Gesellschaft entzündet.