2014-02-17 11:30:36

IOR: „Ich weiß nicht, wie der Papst entscheiden wird“


„Es ist ein bedeutsamer Augenblick, da wir auf die Entscheidung des Papstes warten. Ich weiß nicht, was passieren wird.“ Mit diesen Worten beschreibt der Aufsichtsratsvorsitzende des Institutes für Religiöse Werke IOR, Ernst von Freyberg, die Lage im vatikanischen Geldinstitut. Er könne nicht darüber spekulieren, was die Entscheidung des Papstes sein werde, sagte Freyberg in einem Interview mit der argentinischen Zeitung „La Nación“.

Von Freyberg war vor genau einem Jahr ernannt worden, nach der Ankündigung Papst Benedikt XVI., auf sein Amt zu verzichten, aber noch vor der Sedisvakanz. Als einen der ersten Schritte in seiner Arbeit hatte er die Firma Promontory beauftragt, alle Konten des Instituts zu durchleuchten, diese Aufgabe sei noch nicht abgeschlossen.

Bei der Untersuchung habe man keine systematischen Gesetzesverstöße im Zusammenhang mit Geldwäsche gefunden, so von Freyberg. „Wir haben aber einige schwarze Schafe“, berichtet er der argentinischen Journalistin, der Fall Nunzio Scarano zeige, dass das Institut in der Vergangenheit oft genug den Werten der Kirche nicht entsprochen habe. „Es ist ein wichtiger Augenblick. Die Kommission, die das IOR untersucht, wird in den kommenden Tagen ihren Bericht vorlegen, ebenso wie die die Kommission für ökonomische und administrative Fragen. Und dann wird der Papst entscheiden,“ so von Freyberg. Nicht kommentieren wollte Freyberg den Rücktritt des Direktors des IOR Paolo Cipriani und seines Stellvertreters Massimo Tulli vom Juli vergangenen Jahres, die Untersuchungen dauerten noch an. Seit diesen Rücktritten führt von Freyberg das Amt des Direktors neben dem des Aufsichtsratschefs ad Interim selber aus.

Papst Franziskus hatte beim Rückflug vom Weltjugendtag in Rio davon gesprochen, dass es möglich sein könnte, das Institut in eine ethische Bank umzuwandeln, oder es vielleicht sogar ganz zu schließen. Man könne es aber auch weiterführen. Im IOR warte man nun auf die Entscheidungen des Papstes.

(la nación/vatican insider 17.02.2014 ord)







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