Irland: Rüffel für Bischöfe wegen Geheimniskrämerei über Familien-Umfrage
„Geheimhaltung“ lautet der Vorwurf der irischen Priester an die irischen Bischöfe.
Diese hatten nämlich beschlossen, die Ergebnisse der Vatikan-Familien-Umfrage nicht
zu veröffentlichen. Der Verband katholischer Priester (ACP) kritisierte das Verhalten
der Bischöfe in der Samstagsausgabe der Tageszeitung „Irish Times“ als „heimlichtuerisch“.
Dadurch seien „unnötige Spekulationen“ heraufbeschworen worden, sodass die Gläubigen
sich nicht einmal mehr sicher sein könnten, ob ihre Ergebnisse auch wirklich gewertet
würden. Die Kirche in Irland würde ohnehin schon mit Argwohn betrachtet, bemängelt
der Priesterverband. Das Verhalten der Bischöfe würde das Misstrauen weiter schüren
und verstoße noch dazu gegen „den päpstlichen Geist der Offenheit“. Der Verband katholischer
Priester verlange deswegen von der irischen Kirche mehr Transparenz „auf allen Ebenen“.
Die irische Bischofskonferenz antwortete darauf mit Rechtfertigung: Zunächst
wolle man alle Umfrageergebnisse in einer Gesamtschau betrachten. Alles andere würde
der Integrität des Vorhabens schaden. Wann und ob die Ergebnisse veröffentlicht würden,
könne man aber nicht sagen.
Die Familienumfrage des Vatikans dient der Vorbereitung
einer Bischofssynode im Herbst diesen Jahres. Andere Länder, wie Deutschland oder
etwa die Schweiz, haben ihre Umfrageergebnisse bereits der Öffentlichkeit vorgestellt.