Dass sich Gläubige bei der Besetzung von Bischofsstühlen beteiligen, hält Kardinal
Reinhard Marx für ungünstig. Zwar sei diese Option rechtlich nicht unmöglich. Der
Wochenendausgabe der Berliner Tageszeitung „Taz“ gegenüber bezweifelte er aber, ob
sich die Lage der katholischen Kirche in Deutschland durch Wahlen und Wahlkampagnen
verbessern würde. Traditionsgemäß werde ein Bischof entweder vom Papst ernannt oder
vom Papst vorgeschlagen: Das jeweilige Domkapitel könne dann einen Bischof aus einer
Dreierliste vom Papst auswählen. „Kirchenvermögen nicht verschenken“ Auch
zum Thema Kirchenvermögen bezog der Erzbischof Stellung. Der Vatikan nutze sein Geld,
um „das Evangelium zu verkünden, den Armen zu helfen und die Mitarbeiter zu entlohnen“.
„Verschenken“ könne man das Vermögen der Kirche also nicht. Vielmehr müsse man „auch
an die Armen von morgen denken“, betonte der Erzbischof von München-Freising. Dabei
gehe es nicht darum, Kirchenvermögen für sich zu behalten, sagte Marx und fügte hinzu,
dass eine „Wirtschaft, die nur auf Kapitalverwertungsinteressen“ gepolt sei, sittlich
nicht gut sein könne. Marx gehört zum Rat der acht Kardinäle, die den Papst bei
der Kurienreform beraten. In der kommenden Woche gehen die Beratungen in die dritte
Runde. (kna 15.02. 2014 ms)