2014-02-13 14:31:38

Papst: Katholische Lehreinrichtungen müssen Werte selbst leben


RealAudioMP3 Katholische Schulen, Universitäten und Akademien dürfen sich nicht in sich selbst verschließen, sondern sie müssen nach innen und außen offen sein für Dialog und fruchtbare Konfrontation. Das wünscht sich der Papst mit Blick auf katholisches Lehrpersonal und Lehreinrichtungen in der Welt.


Schulen als Orte des interkulturellen Dialoges

Bei einer Audienz für Vertreter der Kongregation für das katholische Bildungswesen ging Franziskus an diesem Donnerstag auf Herausforderungen angesichts der immer multikultureller werdenden Gesellschaft ein. Viele katholische Schulen und Universitäten würden heute auch von nicht-christlichen und nicht-gläubigen Studenten besucht, so der Papst. Das sei kein Grund, von einer christlich orientierten Lehre abzuweichen, hielt der Papst zunächst fest:

„Allen bieten die katholischen Lehreinrichtungen Ausbildungsangebote, die auf die integrale Entwicklung des Menschen zielen und die auf das Recht aller antworten, Zugang zu Wissen und Kenntnissen zu bekommen. Doch sie sind ebenso dazu gerufen – im vollen Respekt der Freiheit eines jeden einzelnen und der Methoden der jeweiligen schulischen Umgebung – das christliche Angebot, also Jesus Christus als Sinn des Lebens, des Kosmos und der Geschichte, anzubieten.“

Die katholischen Schulen und Unis dürften sich zugleich „nicht von der Welt abschließen“, fuhr der Papst fort: Sie müssen dazu in der Lage sein, „mit Mut auf den Areopag der aktuellen Kulturen“ zuzugehen und dort ihren Beitrag selbstbewusst zu vertreten.


Gute Lehrende wichtig

Besonders wichtig sei auch eine qualifizierte Ausbildung der Lehrenden, so Franziskus weiter. Mit gutem Beispiel vorangehen, so sein Ratschlag mit Blick auf das katholische Lehrpersonal:

„Kohärenz! Man kann etwas nicht wachsen lassen, man kann nicht erziehen, ohne Kohärenz: Kohärenz, Zeugnis.“

Werte also nicht predigen, sondern selbst vorleben, unterstrich Franziskus. Die Erziehung richte sich heute auf eine Generation, „die sich verändert“, so der Papst. Und er folgerte:

„Also ist jeder Lehrer – und die ganze Kirche, die Mutter der Ausbildung ist – dazu aufgerufen, sich ,zu verändern‘, in dem Sinne, dass sie mit den jungen Leuten sprechen kann, die sie vor sich hat.“

Gute, professionelle Lehrende scheuen nicht den Dialog und die fruchtbare Auseinandersetzung, so der Papst weiter. Sie zeichnen sich durch Menschlichkeit, Liebe, Geduld, Glaubensstärke, Innovation und Mut aus. Lehrende müssten das Ideal des lebenslangen Lernens in besonderer Weise verkörpern und sich ständig weiterentwickeln, fügte der Papst an. Dies sei auch notwendig, um die eigene Energie, Glaubensstärke und Motivation aufrechtzuerhalten. Dabei gehe es im Übrigen nicht nur um fachliche, sondern auch spirituelle Weiterbildung:

„Es ist schön, Kurse hier und da zu belegen, doch es ist auch notwendig, Exerzitien zu machen, sich zurückzuziehen, um zu beten! Denn die Kohärenz ist eine Anstrengung, doch vor allem ein Geschenk und eine Gnade. Wir müssen darum bitten!“

(rv 13.02.2014 pr)








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