Der Erzbischof der Zentralafrikanischen Hauptstadt, Dieudonne Nzapalainga, fürchtet
einen drohenden Völkermord in seinem Heimatland. Es sei aber falsch, von einem interreligiösen
Konflikt zu sprechen, sagte Nzapalainga am Mittwoch dem Hilfswerk „Kirche in Not“
in München. Die Gruppierung der Anti-Balaka, die in den Medien oft als „christliche
Milizen“ dargestellt würden, sehe er als eine „Selbstverteidigungsbewegung, die nun
die Politiker abgehängt hat“. Unterdessen werten nun auch die Vereinten Nationen die
Lage in der Zentralafrikanischen Republik als „humanitäre Katastrophe von unaussprechlichen
Ausmaßen“. Im Land seien massive ethnische und religiöse Säuberungen im Gang, erklärte
UN-Flüchtlingskommissar Antonio Guterres nach einem Besuch am Mittwoch in Bangui.
Er sprach von wahllosen Tötungen und Massakern. Die Gewalt sei geprägt von „schockierender
Barbarei, Brutalität und Unmenschlichkeit“, so Guterres.