2014-02-12 13:11:21

Bosnischer Kardinal: Demonstrationen inhaltlich berechtigt


Der Staat Bosnien-Herzegovina kann in seiner derzeitigen Zersplitterung und administrativen Aufblähung „nicht überleben“. Das sagte der Erzbischof von Sarajevo, Kardinal Vinko Puljic, bei einer Veranstaltung am Dienstag in Zagreb, zu der unter anderem der kroatische Staatspräsident Ivo Josipiovic eingeladen hatten. Puljic nahm dabei auch zu den Demonstrationen und den gewaltsamen Ausschreitungen am Wochenende in seiner Heimat Stellung. Was die Demonstranten verlangten, sei legitim, er könne es unterstützen. Zerstörung und Gewalt seien aber nie gutzuheißen, fügte er hinzu. Berechtigt seien die Forderungen nach demokratischer Mitsprache, Vorverlegung der Wahlen und einer Regierungs-Umstrukturierung. Die Proteste seien Folgen der Wahlen von 2012, vor allem aber auch der Verträge von Dayton, die zwar „den Bürgerkrieg beendet, aber nicht zum Aufbau der Demokratie und zum friedlichen Zusammenleben beigetragen haben“. Dayton habe vielmehr die Spaltung des Landes zementiert, was die internationale Gemeinschaft gleichgültig zur Kenntnis genommen habe. Die Regierenden von heute seien nicht bereit, das Volk zu hören, das jetzt protestiere.

(kap 12.02.2014 gs)








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