Schweiz: Mehrheit für Kostenübernahme bei Abtreibungen
Bei der Schweizer Volksabstimmung zur Finanzierung von Abtreibungen zeichnet sich
am Sonntag ein klares Nein zur Streichung der Krankenkassenleistungen ab. Nach ersten
Hochrechnungen des Forschungsinstitutes gfs.bern liegt die Ablehnung bei 70 Prozent.
Die notwendige Mehrheit der abstimmenden Bürger und der Kantone sei gegeben.
Die
Initiative unter dem Namen «Abtreibungsfinanzierung ist Privatsache» spricht sich
gegen eine Kostenübernahme bei Abtreibungen durch die Krankenkassen aus. Sie fordert,
dass Schwangerschaftsabbrüche und die Reduktion von Mehrlingen nicht von der obligatorischen
Grundversicherung bezahlt werden.
2002 hatte sich bei einem Volksentscheid
in der Schweiz die Mehrheit für die Einführung einer Fristenregelung bei Schwangerschaftsabbrüchen
ausgesprochen und für eine Kostenübernahme durch die Krankenkassen.
Aus Sicht
der Schweizer Bischöfe tritt die Initiative zwar «gegen die institutionalisierte 'Normalität'
der Abtreibung» ein. Doch die Diskussion über die Finanzierungsweise genüge nicht
für die Entscheidung pro oder contra Abtreibung. «Diese Initiative ist kein adäquates
Mittel, um das Problem der Abtreibung wirklich zu lösen», sagte der Generalsekretär
der Bischofskonferenz, Erwin Tanner, bereits im Dezember 2012. Dazu brauche es vielmehr
einen tiefgreifenden Dialog in der Gesellschaft. (kna 09.02.2014 mc)