2014-02-08 13:29:48

Philippinen: „Baut unsere Kirchen wieder auf!“


Auf den Philippinen herrscht bis heute eine Notsituation. Das sagt Cor Unum Mitarbeiter Segundo Tejado Muñoz gegenüber Radio Vatikan. Drei Monate nach dem verheerenden Taifun Haiyan, bei dem über 5.000 Menschen starben und über vier Millionen Menschen evakuiert wurden, hat eine vatikanische Delegation das Land besucht. Die Gruppe um den Leiter der Caritas-Behörde Cor Unum, Kardinal Robert Sarah, inspizierte unter anderem ein Waisenhaus und ein Altersheim, das mit Hilfe des Vatikans errichtet wird.

„Man spricht noch gar nicht von Wiederaufbau“, so Segundo Tejado Muñoz. Es fehle an Unterkunft, an Nahrungsmitteln, an Wasser und generell am Nötigsten für die Menschen. „Wir müssen noch warten, bis wir von Wiederaufbau der zerstörten Häuser sprechen können.“

Von den Menschen zeigt sich Tejado beeindruckt, überall habe man Hoffnung gesehen. „Natürlich gibt es viele Tränen, weil viele Menschen Angehörige verloren haben, geliebte Menschen oder ganze Familien. Gleichzeitig haben wir aber auch ein Volk getroffen, das betet, singt und Hoffnung hat.“ Diese Hoffnung übertrage sich, so Tejado.

Überhaupt spiele der Glaube eine große Rolle in diesen Monaten der Not. „Wir haben vor Ort immer wieder die Menschen gefragt ‚Was können wir für euch tun?’ und sie haben uns immer wieder geantwortet, ‚Baut die Kirchen wieder auf, noch vor unseren Häusern!’ Das ist paradox, dass da jemand noch vor dem Bau von Krankenhäusern oder Schulen den Bau von Kirchen erbittet. Aber hier finden die Menschen die Hoffnung, die sie brauchen, um weiter zu machen.“ Die Kirchen seien Versammlungsorte, in denen die Menschen aufeinander zugingen und sich beistünden, im Gebet und ganz praktisch, berichtet Tejado. Deswegen habe man auch den Präsidenten des Landes, Philip Aquino, bei einem Treffen um Hilfe zum Aufbau der Kirchen gebeten, es sei der Wille seines Volkes.

Direkt nach dem Taifun habe Cor Unum bereits im Namen des Papstes eine kleine, symbolische Hilfe geleistet, um ein Zeichen der Solidarität von Franziskus zu setzen. „Danach haben wir den Erzbischof von Palo, einem der am schlimmsten betroffenen Gebiete, und eine Schwesternkongregation gebeten, uns dabei zu helfen, ein Waisenhaus zu bauen, weil es so viele Kinder gibt, die ihre Familien verloren haben. Es ist so wichtig, dass sie einen Ort bekommen, wo man ihnen helfen kann und ihnen eine Zukunft geben kann.“ Gleichzeitig arbeite man an einem Altersheim und einer kleinen Klinik. „Im Namen des Papstes wollen wir das alles für die ärmsten Menschen tun, für die, die am meisten leiden.“

(rv 08.02.2014 ord)








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