Franziskus hat zu
Frieden und Versöhnung für Sri Lanka aufgerufen. Vor einer christlichen Pilgergruppe
vom Inselstaat, die mit Kardinal Malcolm Ranjith und Bischöfen des Landes in den Vatikan
gekommen war, ging der Papst auf die ethnischen Spannungen in Folge des Bürgerkrieges
in Sri Lanka ein, die bis heute andauern.
„Eure Heimat wird Perle des Indischen
Ozeans genannt, wegen ihrer natürlichen Schönheit und Gestalt. Man sagt, dass die
Perle aus Tränen der Auster besteht. Leider sind viele Tränen in den letzten Jahren
vergossen worden – wegen des inneren Konfliktes, der viele Opfer gefordert und viele
Schäden verursacht hat. Ich weiß, dass es nicht leicht ist, die Wunden zu heilen und
mit dem Gegner von gestern zusammenzuarbeiten, um gemeinsam die Zukunft aufzubauen.
Doch das ist der einzige Weg, der uns Hoffnung auf eine Zukunft, auf Entwicklung und
Frieden schenkt. Deshalb versichere ich euch, dass ihr einen besonderen Platz in meinen
Gebeten habt. Ich bitte den Herrn, dass er euch Frieden und Versöhnung schenke und
euch beim Versuch hilft, eine bessere Zukunft für alle Bürger Sri Lankas zu schaffen.“ Mit
der Wallfahrt, die an diesem Samstag mit einer bunten Messe im Petersdom endete, erinnern
die Pilger an die Tradition der Marienverehrung in Sri Lankas katholischer Kirche.
Aus diesem Anlass ging der Papst in seiner Ansprache an die Geschichte der nationalen
Basilika „Unsere Liebe Frau“ in Terwatte ein, das zum Erzbistum Colombo gehört. Die
Marienverehrung war den Gläubigen zur Zeit des Zweiten Weltkrieges eine Kraftquelle.
Die historisch bedeutsame Kirche wird heute alljährlich von rund zwei Millionen Gläubigen
besucht.
„Im dramatischen Kontext des Krieges ließ der (damalige)
Erzbischof von Colombo, Jean-Marie Masson von den Oblaten der Unbefleckten Jungfrau
Maria, über die Errichtung eines Marienheiligtums abstimmen – in der Hoffnung, dass
die Insel dann vor der ausländischen Invasion verschont bleibe. So geschah es, und
nach dem Ende des Krieges wurde das schöne Heiligtum ,Unserer Lieben Frau‘ in Terwatte
gebaut, die vor ungefähr 40 Jahren geweiht wurde. Liebe Brüder und Schwestern, die
Gottesmutter ist euch immer nahe, sie schaut auf jeden von euch mit mütterlicher Liebe
und begleitet uns immer auf unserem Weg. Zögert nicht, euch in all euren Lebensfragen
an sie zu wenden, vor allem angesichts von Problemen“
Er freue sich ebenfalls
über die Einladung, nach Sri Lanka zu kommen, so Papst Franziskus.