Bischöfe und Gläubige
sind aufgerufen, Geschiedenen und Getrennten beizustehen. Daran erinnerte der Papst
an diesem Freitagmittag. Er traf polnische Bischöfe, die anlässlich ihres Ad-Limina-Besuches
im Vatikan sind. Etwa 30 Prozent der Ehen in Polen gehen mittlerweile zu Bruch. Die
Zahl der Scheidungen hat innerhalb eines Jahrzehnts um mehr als die Hälfte zugenommen.
Ausgehend von der Situation in Polen erläuterte der Papst, dass sich jede Gesellschaft
auf drei Elemente stütze, nämlich: Familie, Jugend und Berufung. In dem Dokument,
das der Papst an die Bischöfe überreichte, schreibt der Papst:
„Heute wird
die Ehe oft als eine Form einer Gefühlsbereicherung betrachtet, die man selber auswählen
oder ändern kann, so wie man es gerade wünscht. Leider ist diese Vision auch in die
christlichen Mentalität eingeflossen und hat dazu geführt, dass Scheidungen und Trennungen
auch bei Gläubigen oft vorkommen. Dieser Weg scheint heute so einfach zu sein.“
Bischöfe
hätten deshalb die Aufgabe, jenen beizustehen, die in eine solche Situation geraten.
Geschiedene und Getrennte bedürften der Barmherzigkeit, so der Papst weiter.
„Damit
es aber nicht so weit kommt, ist es wichtig, dass Jugendliche eine gute Vorbereitung
auf die Ehe haben. Das ist wichtig, damit sie verstehen, welche Schönheit die Ehe
hat. Basis dazu sind die Liebe und die Verantwortung. Diese zwei Elemente helfen jegliche
Schwierigkeiten und Egoismen zu meistern, indem auch die gegenseitige Vergebung gefördert
wird. All das hilft auch, nicht in die Falle zu tappen, den anderen zu verwerfen.“
Das
hat der Papst in der Botschaft geschrieben, die er an diesem Freitag den polnischen
Bischöfen überreichte. Bei dem Treffen segnete er lediglich die Anwesenden.