Kardinal Bertone: „Benedikt XVI. nicht genug geschützt“
Kardinal Tarcisio Bertone bedauert, dass er Papst Benedikt XVI. während der Vatileaks-Affäre
nicht in genügender Weise hatte schützen können. Das sagt der ehemalige Kardinalstaatssekretär
in einem TV-Interview mit einem italienischen Sender. Er fügte an, dass es noch Dokumente
im Umlauf gebe aus jener Zeit, die nicht veröffentlicht wurden und könne sich vorstellen,
dass dies einmal geschehen werde. Zur geplanten Kurienreform von Papst Franziskus
sagte Bertone, dass es eine lange „Arbeitsphase“ brauche. Er hoffe aber, dass die
Reform stattfinden werde. Papst Franziskus sei dazu sehr geeignet, „weil er eine lange
Erfahrung als Bischof und Kardinal am Rande der Gesellschaft“ habe, so Bertone. Eine
tiefgreifende Kurienreform bedürfe jedoch auch eines „intensiven Gedankenaustausches“
zwischen den verschiedenen „betroffenen Mitarbeitern“, fügte der italienische Kurienkardinal
an. Er kündigte an, demnächst „ein Büchlein über Glaube und Sport“ veröffentlichen
zu wollen. Später wolle er auch seine Memoiren veröffentlichen, „damit auch einige
Korrekturen“ über seine Person und seiner Tätigkeit geschehen könnten, so Bertone.
Es sei „viel Falsches über ihn und seiner Tätigkeit“ geschrieben worden. Er habe ein
„reichhaltiges Archiv“ zur Verfügung.