Papst Franziskus würdigt Wirken der Kirche in Österreich
„Wir dürfen Gott dankbar
sein für das, was die Kirche in Österreich zum Heil der Gläubigen und zum Wohl vieler
Menschen wirkt“: Das hat Papst Franziskus in seiner Rede an die österreichischen Bischöfe
gesagt, die an diesem Freitag ihren Ad Limina-Besuch in Rom abschließen. Franziskus
hat die Ansprache nicht persönlich bei der Audienz am Donnerstag gehalten, sie wurde
vielmehr den Bischöfen zugestellt.
Der Papst bestärkte die österreichische
Kirche dabei, missionarisch zu sein und sich nicht mit dem „rückläufigen Trend“ beim
Anteil der Katholiken im Land abzufinden. Ausdrücklich lobte Franziskus den „ständigen
Zuwachs der Solidarität“ unter Österreichs Katholiken und die großzügigen Gaben für
Caritas und andere Hilfswerke. Auch katholische Schulen und Spitäler würden hoch geschätzt.
Franziskus erinnerte daran, dass die Kirche nicht bloß verwalten dürfe, vielmehr müsse
sie „hinausgehen, missionarisch sein, den Menschen das Licht des Glaubens und die
Freude des Evangeliums bringen“.
Die Bischöfe sollten überdies nicht müde
werden, die Menschen zur Begegnung mit Christus im Sakrament der Beichte einzuladen.
Als „neues Missionsgebiet für die Kirche“ empfahl der Papst den österreichischen Bischöfen
die Familie inmitten einer Situation, die einen Lebensstil der Vereinzelung fördert.
In Familienkreisen, die Raum schaffen für die Beziehungen unter Menschen und mit Gott,
entstehe eine „echte Gemeinschaft“, die „sich nicht in Elitegruppen“ einschließe und
„sich wirklich auf die Suche nach den Fernstehenden“ macht. Die Sorge der Kirche um
die Familie beginne mit einer rechten Vorbereitung und Begleitung der Eheleute wie
auch mit der „getreuen und klaren Darlegung der kirchlichen Lehre zu Ehe und Familie".
Zur Mitarbeit von Laien in der Pfarrei warnte Franziskus davor, „den sakramentalen
Dienst des Priesters zu verdunkeln“. Die Leitung einer Pfarrei sei „ein zutiefst geistlicher
Dienst“. Es sei also stets der Pfarrer, der die Gemeinde leite, „wobei er zugleich
auf die Unterstützung und den wertvollen Beitrag verschiedener Mitarbeiter und aller
Gläubigen zählt“. Immer im Blick der ganzen Gemeinde sollten die „Suchenden“ sein.
Auch hier lud der Papst dazu ein, „hinauszugehen“, denn nicht notwendigerweise sei
„die gemütliche Pfarrveranstaltung“ der Ort, an dem der Ruf Gottes die Menschen erreiche.
Das könne ebenso gut „am Fließband und im Büro, im Supermarkt, im Stiegenhaus“ geschehen.
Deshalb sollten die Katholiken darauf achten, nicht nur mit Worten, sondern
auch mit „Handeln und Tun“ Gott zu verkünden: „Unser ganzes Dasein muss von Gott reden,
selbst in den unscheinbaren Dingen.“ Damit dies gelinge, müsse die Rede von Gott „zuallererst
Rede mit Gott sein, Begegnung mit dem lebendigen Gott in Gebet und Sakrament.“