2014-01-30 12:54:08

Übergangspräsident für vatikanische Finanzaufsichtsbehörde


Papst Franziskus hat an diesem Donnerstag das Rücktrittsgesuch von Kardinal Attilio Nicora, dem Präsidenten der vatikanischen Finanzaufsichtsbehörde AIF angenommen. Dies gab der Vatikan am Mittag bekannt. Gleichzeitig ernannte der Papst Bischof Giorgio Corbellini zum Übergangspräsidenten des Instituts. Corbellini ist Titularbischof von Abula und beim Vatikan bereits Leiter des vatikanischen Amtes für Arbeit und Präsident der Disziplinarkommission der römischen Kurie.

Nicora leitete die AIF seit 2011. Die 2010 von Papst Benedikt XVI. ins Leben gerufene Behörde ist Aufsichtsgremium für alle Finanzgeschäfte des Vatikan. Als solche spielt sie eine wesentliche Rolle bei der Aufklärung von Verdachtsfällen auf Geldwäsche bei der Vatikanbank IOR. Direktor der Behörde ist seit November 2012 der Schweizer Rene Brülhart. Der früher in Liechtenstein tätige Jurist ist ein anerkannter Experte im Kampf gegen Geldwäsche.
In einem im Dezember veröffentlichten Bericht von Moneyval, einem Expertenkomitee des Europarates, forderten die Gutachter unter anderem eine bessere personelle Ausstattung der AIF. Die Behörde hat bislang sieben Mitarbeiter. Als weiteres Defizit wertete der Bericht, dass Verantwortliche von vatikanischen Finanzinstitutionen bislang nicht auf ihre Eignung hin geprüft worden seien. Insgesamt habe sich die Anti-Geldwäsche-Gesetzgebung im Vatikan in den vergangenen eineinhalb Jahren aber „sehr verbessert“, hieß es.

(rv/kna 30.01.2014 sta/pr)








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