2014-01-28 14:39:20

Ukraine: Nicht allzu viel Optimismus


Kirchliche Stimmen warnen auch nach dem Rücktritt von Regierungschef Nikolai Asarow vor zu viel Optimismus über die Möglichkeit eines Kompromisses im ukrainischen Machtkampf. Asarow hatte am Dienstag auf sein Amt verzichtet. Mit ihm traten alle aktuellen Regierungsmitglieder zurück. Der Rücktritt Asarows gehörte zu den Minimalforderungen der proeuropäischen Opposition um den Politiker und Boxchampion Vitali Klitschko. Der Kiewer evangelische Pastor Ralf Haska beurteilte in einem Gespräch mit dem Sender „Deutschlandfunk" allerdings die Chancen auf einen Kompromiss zwischen Demonstranten und Regierung skeptisch. Haska wandte sich auch gegen die von Demonstranten ausgehende Gewalt. Er glaube - so der Theologe -, Oppositionsführer Klitschko werde es schwer haben werde, die Demonstranten von weiterer Gewalt abzuhalten. Was die Menschen erkämpft hätten, wollten sie nicht wieder hergeben. So seien um das besetzte Justizministerium inzwischen schwer zu überwindenden Barrikaden errichtet worden: „Man will verteidigen, was man hat."

Der von der Weltorthodoxie anerkannte Zweig der Orthodoxie, die Ukrainische-orthodoxe Kirche des Moskauer Patriarchats (UOKMP), übte unterdessen am Dienstag Kritik an der Einmischung des Westens. „Das westliche Element ist sehr klar in der Situation der Ukraine zu sehen", zitiert die russische Nachrichtenagentur „Interfax“ einen Kirchensprecher. Aus seiner Sicht revanchierten sich die EU und die USA bei den ukrainischen Autoritäten, weil diese das Assoziierungsabkommen mit Brüssel nicht unterzeichnet haben. Aus diesem Grund gebe es in westlichen Medien eine so breite Berichterstattung der Anti-Regierungs-Proteste auf dem Maidan-Platz.

(kap 28.01.2014 gs)








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