2014-01-21 10:36:24

Ukraine: „Kein kanonisches Territorium Moskaus“


Der emeritierte Kardinal Lubomyr Husar der griechisch-katholischen Kirche hat den Anspruch des orthodoxen Moskauer Patriarchats auf die Ukraine zurückgewiesen. In einem Interview der Zeitung „Kommersant“ betonte der Kardinal, die Ukraine sei kein kanonisches Territorium des Moskauer Patriarchats. Dafür gebe es keine historische Grundlage, sondern allenfalls bestimmte Umstände.

Bereits das zaristische Russland habe die Ukraine in der Hand gehabt, so Husar. Als später der Diktator Josef Stalin die Existenz der orthodoxen Kirche in der Sowjetunion erlaubt habe, seien der russisch-orthodoxen Kirche weitreichende Rechte zugefallen. Daraufhin habe sie die Ukraine in eine gewisse Abhängigkeit gebracht. Diese Erweiterung ihres Einflussbereichs bezeichnete der Kardinal als „künstlich“. Dieser Einfluss sei in einer Zeit entstanden, als Russland ein so mächtiger Staat gewesen sei, dass keiner sich ihm widersetzen konnte. Nun sei aber diese Zeit vorbei, betonte Husar.

Er bekräftigte zugleich, dass die griechisch-katholische Kirche nach wie vor anstrebe, den Status eines Patriarchats in der Ukraine zu erlangen. Es gebe weiterhin Bemühungen, auch den Vatikan davon zu überzeugen. Aus seiner Sicht würde das Patriarchat zum Verständnis der inneren Einheit wesentlich beitragen, so der Kardinal.


Die mit Rom unierte griechisch-katholische Kirche ist mit heute etwa 5,5 Millionen Mitgliedern die drittgrößte Kirche des Landes. Die Ukraine hat 46 Millionen Einwohner.

(kna 21.01.2014 sta)








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