Vatikan/Österreich: Noch mehr tun für verfolgte Christen
Nuntius Erzbischof Peter Stephan Zurbriggen hat an Österreichs Politiker appelliert,
sich weltweit noch stärker für verfolgte Christen einzusetzen. In seiner Ansprache
beim traditionellen Neujahrsempfang von Bundespräsident Heinz Fischer für das Diplomatische
Corps würdigte Zurbriggen zugleich das Engagement Österreichs für den interreligiösen
Dialog und für die Abrüstung von Atomwaffen. Wörtlich sagte der Nuntius am Montag
in der Wiener Hofburg: „Menschenrechtsverletzungen geschehen leider noch viel zu oft.
Auch ist es sehr bedauerlich, dass immer noch religiöse Minderheiten unterdrückt werden,
und Christen gehören weltweit zu den meist verfolgten Gemeinschaften.“ Er wolle besonders
Außenminister Sebastian Kurz für seine klare Aussage danken, sich für verfolgte Christen
einzusetzen, denn „christlich geprägte Länder haben die moralische Pflicht, dieses
Thema deutlich anzusprechen“, so der Nuntius mit einem Zitat von Kurz.
Der
Doyen des Diplomatischen Corps hob in seiner Ansprache auch das von der österreichischen
Regierung im Februar 2013 in Wien abgehaltene „5th Global Forum“ der „UNO Alliance
of Civilizations“ hervor, zu dem mehrere Staatsoberhäupter, Regierungschefs und Minister
gekommen waren. Als Ergebnis liege u. a. eine „Vienna Declaration“ zur Förderung des
kulturübergreifenden und interreligiösen Dialogs vor, würdigte der Nuntius das österreichische
Engagement.
Für eine Welt ohne Atomwaffen
Das Diplomatische
Corps in Wien habe im vergangenen Jahr auch mit besonderer Aufmerksamkeit zur Kenntnis
genommen, dass sich die Generalversammlung der Vereinten Nationen erstmals auf hochrangiger
Ebene speziell dem Thema der nuklearen Abrüstung gewidmet habe. Ziel sei es, weitere
Schritte in Richtung einer nuklearwaffenfreien Welt festzusetzen. Bundespräsident
Fischer sei bei dieser Konferenz im September in New York als einziges westliches
Staatsoberhaupt eingeladen gewesen, bei der Eröffnung zu sprechen. Zurbriggen: „Wir
allen sehen in dieser Geste eine Würdigung Österreichs für sein langjähriges aktives
Eintreten für eine Welt ohne Atomwaffen.“