Ökumenischer Schulterschluss für einen Waffenstillstand in Syrien: Vorder „Genf 2“-Syrienkonferenz
ruft der Weltrat der Kirchen die Konfliktparteien zum Waffenstillstand auf, da es
„keine militärische Lösung“ des Konflikts geben könne. Notwendig sei hingegen humanitäre
Hilfe und ein „umfassender Prozess zur Erzielung eines gerechten Friedens und zum
Wiederaufbau Syriens“, so das Statement des Weltkirchenrates. Ein fruchtbarer Friedensprozess
könne nur von Syrien selbst ausgehen, bedürfe aber der Unterstützung durch die Vereinten
Nationen und die Arabische Liga. Ziel eines solchen Prozesses müsse es sein, „den
Frieden, die territoriale Integrität und die Unabhängigkeit Syriens“ zu garantieren.
Dabei müsse auch die „multiethnische, multireligiöse und multikonfessionelle Natur
und Tradition“ der syrischen Gesellschaft gewahrt werden. Wörtlich heißt es in der
Botschaft: „Menschenrechte, Würde und Religionsfreiheit müssen für alle in Übereinstimmung
mit den internationalen Normen gefördert und geschützt werden.“
Erarbeitet
wurde die Botschaft in Genf bei einer „Ökumenischen Konsultation“ vom 15. bis 17.
Januar von Kirchenvertreter aus dem Nahen Osten, aus dem Vatikan, aus Russland und
den USA sowie aus mehreren europäischen Ländern. Anwesend war auch der UNO-Repräsentant
für Syrien, der algerische Diplomat Lakhdar Brahimi. Er wird die Botschaft der Kirchen
bei den „Genf 2“-Verhandlungen in Montreux persönlich überbringen. Der Generalsekretär
des Weltkirchenrates, Pfarrer Olav Fykse Tveit, betonte nach der Konsultation, dass
„die Kirchen in Sachen Syrien mit einer Stimme sprechen“. Man dürfe keine Zeit versäumen,
in Syrien seien schon zu viele Menschen getötet oder vertrieben worden.
Auf
der Syrien-Konferenz Genf 2 werden ab dem 22. Januar Lösungsoptionen für den Syrien-Konflikt
beraten.