2014-01-16 11:57:30

Papst: Skandale sind „die Schande der Kirche“


RealAudioMP3 Zu Skandalen in der Kirche kommt es, wenn die Menschen keine lebendige Gottesbeziehung haben. Das sagte Papst Franziskus an diesem Donnerstag bei seiner Frühmesse im Vatikan.

„Wie ist unsere Beziehung zu Gott und zu seinem Wort? Ist sie eine formale Beziehung? Eine Fernbeziehung? Tritt das Wort Gottes in unser Herz ein und formt es um, hat es diese Kraft oder nicht? Aber das Herz verschließt sich diesem Wort... und da können wir an so viele Niederlagen der Kirche denken, an so viele Niederlagen des Volkes Gottes, einfach weil es den Herrn nicht fühlt, weil es ihn nicht sucht, weil es sich von ihm nicht suchen lässt. Und nach der Katastrophe wird dann gebetet: Herr, was ist passiert? Du hast uns da zum Gespött unserer Nachbarn gemacht... Völker schütteln über uns das Haupt.“

Papst Franziskus stellte die Frage, ob wir „uns für diese Skandale überhaupt schämen“.

„So viele Skandale – ich will sie nicht einzeln aufzählen, aber alle wissen davon, wir wissen, wo sie sind. Skandale, von denen einige auch richtig Geld gekostet haben – und das ist auch gut so, so muss man das machen... Die Schande der Kirche! Aber haben wir uns denn geschämt über diese Niederlagen von Priestern, Bischöfen, Laien? Das Wort Gottes war selten in diesen Skandalen, in diesen Männern und Frauen – sie hatten keine Gottesbeziehung! Sie hatten eine Position in der Kirche, eine Machtposition, auch eine bequeme Position. Aber kein Wort Gottes… Mir kommt das Wort Jesu in den Sinn, wo er über die spricht, durch die die Skandale kommen – und hier ist der Skandal gekommen, ein Niedergang des Gottesvolkes bis zur Schwäche, zur Korruption der Priester.“

Die ersten, die die Folgen der Skandale in der Kirche ausbaden müssten, seien die Gläubigen, so Papst Franziskus.

„Die Armen! Wir geben (ihnen) das Brot des Lebens nicht zu essen, wir geben ihnen – in diesen Fällen – nicht die Wahrheit! Wir geben ihnen oft nur vergiftete Speise. Herr, wach auf – das sei unser Gebet! Weise uns nicht länger ab! Warum verbirgst du dein Haupt? Warum vergisst du unser Elend und unsere Unterdrückung? Bitten wir den Herrn, dass wir nie vergessen: Das heilige Volk der Gottgläubigen bittet uns um kräftige Nahrung!“

(rv 16.01.2014 sk)









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