Papst Franziskus hat die Aufsichtskommission für das IOR, das Geldinstitut des Vatikan,
neu besetzt. In dem Gremium, das sich ausschließlich aus Kardinälen zusammensetzt,
ist in Zukunft auch der Wiener Erzbischof Christoph Schönborn vertreten. Weitere neue
Prüfer des vatikanischen Geldinstituts sind Kardinal Thomas Christopher Collins aus
Toronto, der Erzpriester der römischen Papstbasilika Santa Maria Maggiore Kardinal
Santos Abril y Castellò sowie der vatikanische Staatssekretär Pietro Parolin. Der
einzige Würdenträger, der bereits vor dieser Runde von Neuberufungen der Aufsichtskommission
für die Vatikanbank angehörte und nun vom Papst bestätigt wurde, ist Kurienkardinal
Jean-Louis Tauran. Ausgeschieden sind hingegen der bisherige Kommissionsvorsitzende
Kardinal Tarcisio Bertone sowie Kardinal Domenico Calgano, seit 2011 Präsident der
vatikanischen Güterverwaltung Apsa.
Die fünfköpfige Aufsichtskommission ist
für fünf Jahre ernannt. Erst am 16. Februar, kurz vor seinem Rücktritt, hatte Papst
Benedikt XVI. die Besetzung unter dem Vorsitz des damaligen Kardinalstaatssekretärs
Tarcisio Bertone für fünf Jahre erneuert. Mit dem neuen Pontifikat wurde diese Regelung
allerdings aufgehoben.