2014-01-13 13:22:35

Kardinal Marx verteidigt Weltbild-Insolvenz


Der Münchener Erzbischof, Kardinal Reinhard Marx, hat die Weltbild-Pleite verteidigt: Es wäre „unverantwortlich“ gewesen, „auf absehbare Zeit dreistellige Millionensummen aus Kirchensteuermitteln zu investieren“, so Marx gegenüber der Onlineausgabe der Süddeutschen Zeitung am Sonntag. Erst in der vergangenen Woche habe man von dem neuen Kapitalbedarf erfahren, der sich mehr als verdoppelt hätte, so Marx. Die Gesellschafter hätten das Geld kurzfristig aufbringen müssen. „Die Kirche hat nicht nur Verantwortung für die Weltbild-Mitarbeiter, sondern auch für die Kirchensteuerzahler“, rechtfertigt der Münchener Kardinal den Insolvenzantrag. Eine Alternative wäre die Umstrukturierung der Gesellschaft in eine Stiftung gewesen, erinnert Marx und bedauert, dass es dazu nicht mehr kommen konnte. „Bischöfe können auch keine Unternehmer sein“, verteidigt er Vorwürfe, die Insolvenz sei fahrlässig verursacht worden. Bis zuletzt habe man jeden Euro Gewinn in das Unternehmen reinvestiert, um die Weltbild-Gruppe „nicht zu früh aufzugeben“. Die Mitarbeiter, die um ihre Arbeitsplätze bangen, wolle man jetzt nicht im Stich lassen: „Wir sind kein skrupelloser Unternehmer, der die Mitarbeiter einfach davonjagt“, kündigte Marx an und stellte umfangreiche Hilfen seitens der Bistümer in Aussicht.

(sz 13.01.2014 ms)







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