Papst Franziskus hat am Sonntag die Namen
von 19 neuen Kardinälen benannt. Die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) stellt
die neuen Senatoren des Papstes, die am 22. Februar ins Kardinalskollegium aufgenommen
werden, in Kurzporträts vor - in alphabetischer Reihenfolge (im Spanischen erster
Nachname maßgeblich, im Portugiesischen zweiter Nachname):
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Lorenzo
Baldisseri (73), Generalsekretär der Bischofssynode
Als Sekretär des Konklaves
überreichte Baldisseri dem soeben zum Papst gewählten Erzbischof Jorge Mario Bergoglio
Mitte März in der Sixtinischen Kapelle die weiße Scheitelkappe; nun bekommt er selbst
vom Papst eine rote. Die Ernennung des Generalsekretärs der Bischofssynode gilt als
ungewöhnlich, kommt aber nicht ganz überraschend: Franziskus will die Bischofssynode
nach eigenem Bekunden als kollegiales Beratungsgremium des Papstes stärken.
Baldisseri
ist seit September für die Vorbereitung und Durchführung der bislang alle zwei bis
drei Jahre einberufenen Versammlungen von Bischöfen aus aller Welt im Vatikan zuständig.
Zuvor war er Sekretär der Bischofskongregation und viele Jahre im Diplomatischen Dienst
des Heiligen Stuhls, unter anderem in Paraguay, Brasilien und Indien. Baldisseri dürfte
nicht zuletzt der größte Pianist im Kardinalskollegium sein: Er gab bislang regelmäßig
Konzerte mit Werken von Mozart und Chopin; auch Benedikt XVI. spielte er schon vor.
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Gualtiero
Bassetti (71), Perugia
Die Erzbischöfe des mittelitalienischen Bistums Perugia
zählen nicht zu den traditionellen Anwärtern auf die Kardinalswürde. Schon Bassettis
Berufung in die vatikanische Bischofskongregation durch Papst Franziskus im Dezember
wurde jedoch als Zeichen für dessen besondere Wertschätzung gedeutet - zumal Franziskus
gleichzeitig den amtierenden Vorsitzenden der Italienischen Bischofskonferenz, Kardinal
Angelo Bagnasco, aus der Bischofskongregation abberief. Seither wird der am 7. April
1942 im toskanischen Marradi geborene Bassetti auch für Bagnascos Nachfolge an der
Spitze der Bischofskonferenz gehandelt.
Bassetti ist seit 2009 Erzbischof
im nahe Assisi gelegenen Perugia, das vor allem wegen seiner Sprachschule, der sogenannten
Ausländer-Universität, bekannt ist. Auch Erzbischof Georg Gänswein lernte hier Italienisch.
Vor seiner Berufung nach Perugia war Bassetti seit 1994 Bischof der kleinen toskanischen
Diözesen Massa-Marittima-Piombino und Arezzo-Cortona-Sansepolcro (seit 1998).
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Leopoldo
Jose Brenes Solorzano (64), Managua Brenes steht seit 2005 an der Spitze des Hauptstadtbistums
in Nicaragua und ist auch Vorsitzender der nationalen Bischofskonferenz. Als solcher
bezieht er immer wieder Stellung auch zu politischen Fragen wie der Gewalt in dem
mittelamerikanischen Land oder der Migration in die USA.
Brenes wurde im März
1949 in Ticuantepe geboren und 1974 zum Priester geweiht. Papst Johannes Paul II.
ernannte ihn im Alter von 38 Jahren zum Weihbischof in Managua und 1991 zum Bischof
von Matagalpa.
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Loris Francesco Capovilla (98), Titularerzbischof
von Mesembria
Eine besondere Ehrenbezeugung von Papst Franziskus ist die Berufung
des 98-jährigen Loris Capovilla. Der frühere Papstsekretär ist so etwas wie der Bewahrer
des geistigen Erbes des Konzilspapstes Johannes XXIII. (1958-1963), der im April in
Rom heiliggesprochen wird.
Capovilla, geboren am 14. Oktober 1915 in Pontelongo,
wurde 1940 zum Priester geweiht. Er seit diente Angelo Giuseppe Roncalli als Sekretär,
zunächst in dessen Amtszeit als Patriarch von Venedig, dann als Papst. Nach dem Tod
Johannes' XXIII. wurde Capovilla von dessen Nachfolger Paul VI. 1967 zunächst zum
Erzbischof von Chieti und 1971 Leiter des vielbesuchten italienischen Marienwallfahrtsortes
Loreto ernannt. Dort wirkte er bis zu seiner Emeritierung im Dezember 1988.
Bis
heute ist Capovilla gefragter Zeitzeuge, wenn es um die Darstellung des Zweiten Vatikanischen
Konzils (1962-1965) oder des Roncalli-Pontifikates geht. Er lebt im Heimatort von
Johannes XXIII., Sotto il Monte in der Region Bergamo. Die Heiligsprechung des Konzilspapstes
kann er nun selbst im Kardinalsstand verfolgen.
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Ricardo Ezzati Andrello
(72), Santiago de Chile
Der Erzbischof der Hauptstadtdiözese Santiago ist zugleich
Vorsitzender der Chilenischen Bischofskonferenz. Bis 2011 war Ezzati Erzbischof von
Concepcion, wo er viel für Bildung und Seelsorge der Mapuche initiierte, die diskriminierte
Minderheit der chilenischen Ureinwohner. Unter anderem gründete er die landesweit
einzige Mapuche-Hochschule.
Im zurückliegenden Präsidentschaftswahlkampf appellierte
Ezzati an die Parteien, die großen Fragen des Landes nicht durch ideologische Gefechte
zu erschweren, gemeinsam nach Lösungen zu suchen und Lobbyisten nicht zu schonen.
Zugleich warnte er vor zu großen Wahlversprechen, die nicht einzulösen seien. Die
neue sozialistische Präsidentin Michelle Bachelet kündigte bereits an, den Erzbischof
in ihren neuen Bildungsrat zu berufen.
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Kelvin Edward Felix (80),
Emeritus von Castries (St. Lucia)
Im Februar 2013 feierte Felix seinen 80.
Geburtstag und zählt damit nicht mehr zu den künftigen Papstwählern. Franziskus machte
ihn wegen seiner Verdienste für die katholische Kirche im karibischen Raum zum Kardinal.
1956 war er der erste Priester, der in der Inselrepublik Dominica geweiht wurde. Später
ging er für ein Soziologiestudium nach Großbritannien. Dort kümmerte er sich besonders
um die Seelsorge für die karibischen Migranten.
Zurück in seiner Heimat, arbeitete
er unter anderem als Universitätsdozent. 1981 ernannte ihn Papst Johannes Paul II.
zum Bischof von Castries, der Hauptstadt von Santa Lucia. Er leitete die Diözese bis
zu seinem altersbedingten Ausscheiden 2008. Felix wirkte unter anderem als Präsident
der Konferenz der Kirchen der Karibik. Daneben war er Mitglied der Päpstlichen Räte
für die Familie und den interreligiösen Dialog sowie im Synodalrat für Amerika.
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Jean-Pierre
Kutwa (68), Abidjan
30 Jahre lang wirkte Kutwa als Pfarrer in der ivorischen
Hauptstadt Abidjan, unter anderem als geistlicher Begleiter der katholischen Studentenjugend.
2001 ernannte ihn Papst Johannes Paul II. zum Bischof der Diözese Gagnoa. Im Jahr
darauf begann in dem westafrikanischen Land ein Bürgerkrieg. Die Kämpfe und Grausamkeiten
an der Zivilbevölkerung erlebte Kutwa hautnah mit.
Inmitten der chaotischen
Sicherheitslage stellte ihn Papst Benedikt XVI. 2006 an die Spitze des Erzbistums
Abidjan. Mehr als einmal musste sich Kutwa in letzter Minute vor einrückenden Rebellen
in Sicherheit bringen. Er blieb dennoch immer eine der lautesten Stimmen, die sich
für Frieden und Versöhnung in der Elfenbeinküste einsetzten. Noch in der vergangenen
Woche forderte er die Freilassung jener politischen Gefangenen, die als Anhänger des
früheren Staatspräsidenten Laurent Gbagbo festgenommen wurden.
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Gerald
Cyprien Lacroix (56), Quebec
Der Erzbischof von Quebec ist nach seinen Amtsbrüdern
von Montreal und Toronto und dem Präfekten der vatikanischen Bischofskongregation,
Marc Ouellet, künftig der vierte kanadische Kardinal unter den Papstwählern. Der französischsprachige
Geistliche, der seit 1975 dem Säkularinstitut Pius X., einer besonderen Form des geweihten
Lebens zwischen Ordens- und Laienstand, angehört, leitet die Erzdiözese Quebec seit
2011.
Geboren am 27. Juli 1957 in Saint-Hilaire-de-Dorset in der einzigen überwiegend
französischsprachigen Region Quebec, wurde Lacroix 1988 zum Priester geweiht. In den
1990er Jahren arbeitete er als Missionar in Kolumbien. Von 2001 bis 2009 leitete er
das Säkularinstitut Pius X.; dann wurde er von Benedikt XVI. zum Weihbischof in Quebec
und 2011 zum dortigen Erzbischof ernannt. Mit dem Bischofssitz von Quebec ist auch
die Würde eines kanadischen Primas verbunden.
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Chibly Langlois (55),
Les Cayes (Haiti)
Die Ernennung eines Kardinals aus dem von Naturkatastrophen
heimgesuchten Karibikstaat Haiti ist eine Überraschung - noch dazu, da es sich um
einen noch vergleichsweise jungen Bischof und keinen Erzbischof einer Hauptstadtdiözese
handelt. Langlois wurde wie der Erzbischof von Port-au-Prince, Guire Poulard (72),
2011 an die Spitze seiner Diözese berufen. Zudem ist er Vorsitzender der Haitianischen
Bischofskonferenz.
Geboren 1958 in La Vallee, wurde Langlois 1991 nach seinem
Studium der Philosophie und Theologie zum Priester geweiht. In Rom arbeitete er danach
zum Thema «Neuevangelisierung in Haiti». Les Cayes, im Südwesten gelegen und drittgrößte
Stadt des Landes, ist nicht die erste Diözese, die der gebürtige Haitianer leitet:
Von 2004 bis 2011 war er bereits Bischof von Fort-Liberte im äußersten Nordosten.
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Gerhard
Ludwig Müller (66), Präfekt der Glaubenskongregation
Als Präfekt der Glaubenskongregation
gehörte der frühere Regensburger Bischof zu den sicheren Kandidaten für den Kardinalshut.
Im Sommer 2012 holte Papst Benedikt XVI. den aus Mainz stammenden Theologen nach Rom
und machte ihn zu seinem wichtigsten theologischen Berater und Leiter der obersten
Vatikanbehörde. Als einen der ersten Kurienleiter bestätigte Papst Franziskus den
Präfekten, der die Kirche und die Theologie Lateinamerikas gut kennt, im Amt.
Als
Chef der früheren vatikanischen «Inquisitionsbehörde» ist Müller auch Präsident der
Päpstlichen Bibelkommission, der Internationalen Theologenkommission sowie der für
den Kontakt zu den Traditionalisten zuständigen Kommission «Ecclesia Dei». Der am
31. Dezember 1947 geborene Kirchenmann lehrte in München Dogmatik und verfasste ein
Standardwerk über diese theologische Disziplin. Nach seiner Bischofsernennung 2002
wurde er Mitglied der Glaubenskongregation. Kritiker lasteten ihm früher seine Freundschaft
zu Gustavo Gutierrez, dem Vater der Befreiungstheologie«, an.
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Vincent
Gerard Nichols (68), Westminster
Die Erhebung von Vincent Nichols zum Kardinal
hatten viele schon für das Konsistorium im November 2012 erwartet. Der ebenso häufig
als »nett« wie »konservativ« bezeichnete Nichols trat 2009 in die großen Schuhe von
Kardinal Cormack Murphy-O'Connor (81) als Primas von England, Episkopatsvorsitzender
und höchster Würdenträger der katholischen Kirche in England und Wales.
Nichols,
1945 bei Liverpool geboren und später Studienabsolvent in Rom, wirkte rund eineinhalb
Jahrzehnte in der Erzdiözese Liverpool, unter anderem als Verantwortlicher für das
katholische Bildungswesen. Bereits im Jahr 2000 war er für das Amt des Primas in Westminster
im Gespräch gewesen. Als Weihbischof dort (1992-2000) führte er fast ein Jahr lang
die Amtsgeschäfte der Erzdiözese als Administrator. Damals wurde er jedoch »nur« Erzbischof
von Birmingham. In England hat sich Nichols als Vorkämpfer konfessioneller Schulen
sowie durch seinen Einsatz für die Ökumene und den interreligiösen Dialog einen Namen
gemacht.
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Philippe Ouedraogo (68), Ouagadougou
Der Erzbischof
von Ouagadougou, der Hauptstadt Burkina Fasos, ist unter anderem durch eine jahrelange
Tätigkeit als nationaler Leiter der päpstlichen Missionswerke in dem westafrikanischen
Land eng vertraut mit der vatikanischen Kirchenzentrale. Am 22. Januar feiert der
Geistliche seinen 69. Geburtstag.
Nach seiner Priesterweihe 1973 sammelte
er Erfahrungen als Pfarrer, studierte aber auch vier Jahre in Rom. Außerdem arbeitete
er als Generalvikar im Bistum Kaya und leitete ein Priesterseminar. 1996 ernannte
ihn Papst Johannes Paul II. zum Bischof von Ouahigouva; 2006 folgte die Erhebung zum
Erzbischof der Hauptstadtdiözese durch Benedikt XVI. Ouedraogo war Mitglied der vatikanischen
Kongregation für die Evangelisierung der Völker. Besonders liegt ihm auch der Dialog
mit den Muslimen in seiner Heimat am Herzen.
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Pietro Parolin (58),
Staatssekretär
Als vatikanischer Staatssekretär ist der aus Norditalien stammende
Kirchendiplomat der engste Mitarbeiter des Papstes. Mitte November hat der frühere
Vatikan-Botschafter in Venezuela seinen Dienst im Sekretariat des Papstes angetreten,
das die beiden Sektionen für »Allgemeine Angelegenheiten« und »für die Beziehungen
zu den Staaten« (Innen- und Außenministerium) umfasst.
Vor seiner Bischofsweihe
2009 war Parolin für sieben Jahre vatikanischer Vize-Außenminister. In jener Zeit
leitete er für den Heiligen Stuhl die komplizierten Verhandlungen mit Israel sowie
mit Vietnam und knüpfte Kontakte zur Volksrepublik China. Der am 17. Januar 1955 im
norditalienischen Schiavon bei Vicenza geborene Parolin ist wie Papst Franziskus in
seinem persönlichen Auftreten bescheiden. Er gilt im Vatikan als sehr gut vernetzt
und muss dem Papst nun helfen, die anstehende Kurienreform durchzusetzen.
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Mario
Aurelio Poli (66), Buenos Aires
Dass der Papst seinen argentinischen Landsmann
Poli besonders schätzt, zeigt sich schon daran, dass er ihm bereits zwei Wochen nach
seiner Wahl im März die Leitung seines Heimatbistums anvertraute. Die Personalie war
die erste Bischofsernennung des Pontifikates. Doch auch die Tradition legte den Kardinalspurpur
nahe: Seit 1935 gehörten mit einer Ausnahme alle Erzbischöfe der argentinischen Hauptstadt
dem Kardinalskollegium an.
Poli, der wie Franziskus italienische Wurzeln hat,
arbeitete von 2002 bis 2008 als Weihbischof in Buenos Aires eng mit dem damaligen
Erzbischof Jorge Mario Bergoglio zusammen. In dieser Zeit war der asketisch wirkende
Geistliche häufig in den Problemvierteln der Hauptstadt unterwegs. 2008 ernannte ihn
Benedikt XVI. zum Bischof der kleinen Diözese Santa Rosa im Herzen Argentiniens. Vor
seinem Theologiestudium hatte der im November 1947 in Buenos Aires geborene Poli Rechts-
und Sozialwissenschaften studiert.
Mit der Ernennung eines zweiten Papstwählers von den
Philippinen unterstreicht Franziskus die Bedeutung dieses einzigen katholisch geprägten
Landes in Asien (neben dem kleinen Osttimor). Zugleich stärkt der Papst, der selbst
dem Jesuitenorden angehört, auch die Ordensleute im Kardinalskollegium: Von ihnen
erreichen in den kommenden Jahren zahlreiche die Altersgrenze und scheiden damit aus
dem Kreis der Papstwähler aus.
Quevedo gehört der Ordensgemeinschaft der Oblaten
der Unbefleckten Jungfrau Maria an. 1939 in Laoag geboren und mit 25 Jahren in den
USA zum Priester seines Ordens geweiht, ernannte ihn Johannes Paul II. 1982 zum
Bischof von Kidapawan in der Provinz Cotabato 1986 wurde er als Erzbischof nach Nueva
Segovia im Westen der Hauptinsel Luzon befördert; 1998 wechselte Quevedo erneut nach
Cotabato auf der südlichen Insel Mindanao. Mit seiner Erhebung in den Kardinalsstand
stellen die Philippinen nun insgesamt vier Senatoren des Papstes.
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Fernando
Sebastian Aguilar (84), Emeritus von Pamplona
Der am 14. Dezember 1929 in Calatayud
in Spanien geborene Sebastian war von 1993 bis 2007 Erzbischof von Pamplona und gehört
zu den drei Persönlichkeiten, die Franziskus im Alter von über 80 Jahren ehrenhalber
mit der Kardinalswürde ausgezeichnet hat. An einer Papstwahl dürfte der Geistliche
aufgrund seines Alters nicht mehr teilnehmen. Zuvor hatte er zwischen 1979 und 1993
die Bistümer Leon und Granada geleitet. Sebastian gehört dem Claretiner-Orden an,
offiziell »Söhne des unbefleckten Herzens Mariens« genannt.
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Beniamino
Stella (72), Präfekt der Kleruskongregation
Der Norditaliener Stella war die
erste prominente Neubesetzung durch Papst Franziskus an der römischen Kurie: Im September
berief er den vormaligen Leiter der päpstlichen Diplomatenakademie an die Spitze der
Kleruskongregation. Damit wurde Stella zum Vatikan-Verantwortlichen für einen Großteil
der rund 280.000 katholischen Weltpriester - und zum traditionellen Anwärter auf die
Kardinalswürde.
Als langjähriger Diplomat des Heiligen Stuhls kennt er die
Weltkirche so gut wie wenige. Vor seiner Berufung an die Diplomatenakademie 2007 verbrachte
er 24 Jahre auf oft heiklen Posten im Ausland, zuletzt 15 Jahre in Lateinamerika:
zunächst als Botschafter in Kuba (1992-1999) und anschließend in Kolumbien. Zuvor
vertrat er den Heiligen Stuhl fünf Jahre im Tschad, in der Zentralafrikanischen Republik
und in der Demokratischen Republik Kongo.
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Orani Joao Tempesta (63),
Rio de Janeiro
Als Erzbischof von Rio de Janeiro konnte Tempesta mit dem Kardinalspurpur
rechnen. Auch sein Vorgänger, Eusebio Oscar Scheid, hatte diesen Rang inne. Der Zisterzienser
Tempesta war vor Übernahme der Leitung der Mammutdiözese 2009 fünf Jahre lang Erzbischof
von Belem. In Sao Jose do Rio Pardo geboren, trat er nach dem Abitur in den Zisterzienserorden
ein und studierte in Sao Paulo Theologie.
Nach der Priesterweihe 1974 war er
auch in der Gemeindeseelsorge tätig und wurde 1984 zudem Prior seines Klosters und
nach dessen Beförderung zur Abtei 1996 erster Abt. Ein Jahr später ernannte derPapst
ihn zum Bischof von Sao Jose do Rio Preto; 2004 beförderte er ihn zum Erzbischof von
Belem. Im Sommer 2013 war Tempesta Gastgeber des neuen Papstes Franziskus beim Weltjugendtag
in Rio. Kommende Großereignisse am Zuckerhut sind die Fußball-WM im Sommer und die
Olympischen Spiele 2016.
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Andrew Yeom Soo-jung (70), Seoul
Der
Erzbischof von Seoul entstammt einer koreanischen Familie, die schon in der ersten
Hälfte des 19. Jahrhunderts den katholischen Glauben annahm. Geboren am 5. Dezember
1943, wurde Yeom 1973 zum Priester geweiht. Anschließend folgten Seelsorge, Leitungsämter
an Priesterseminaren sowie Verwaltungsaufgaben. 2001 ernannte ihn Johannes Paul II.
zum Weihbischof in der Hauptstadtdiözese Seoul, deren Generalvikar er wurde. 2012
erhob Benedikt XVI. ihn zum Erzbischof.