Der Generalstaatsanwalt des Vatikanstaates, Gian Piero Milano, sieht die Vatikanjustiz
auf einem guten Weg der Anpassung an europäische Standards. Der Vatikanstaat sei in
dieser Hinsicht auf dem Weg von einer „Enklave Italiens“ zu einer „Enklave der Europäischen
Union“, sagte er an diesem Samstag anlässlich der offiziellen Eröffnung des vatikanischen
Gerichtsjahres. Milano stellte erstmals den Bericht zum vergangenen Jahr vor. Seine
Justiz sei in der Lage, sich den internationalen Rechtsnormen anzupassen, ohne deren
Mängel aufzunehmen, so Milano. Der Generalstaatsanwalt lobte die administrativen Reformen
auf diesem Gebiet im vergangenen Jahr; sie bedeuteten einen großen Fortschritt im
Kampf gegen Geldwäsche und die Finanzierung von Terrorismus. Besonders hob er die
von Papst Franziskus im Juli verfügte Ausweitung der Strafverfolgung organisierter
Kriminalität hervor. Die Schritte des neuen Papstes könnten jedoch auch auf die unter
seinem Vorgänger Benedikt XVI. ergriffenen Maßnahmen wie die Gründung der Finanzaufsichtsbehörde
AIF aufbauen, so der Generalstaatsanwalt.