Sollte das Land in die Hände der Islamisten fallen, „ist ganz Afrika in Gefahr“. Dies
sagte der Leiter des Apostolischen Vikariats Bomadi im Nigerdelta, Bischof Hyacinth
Egbebo im Gespräch mit „Kirche in Not“. Kämpfer der islamistischen Boko-Haram-Sekte
massakrierten Ende des vergangenen Jahres 70 Christen im Norden Nigerias; praktisch
jede Woche komme es zu weiteren Angriffen. Der Bischof ruft deshalb den Westen zum
Eingreifen auf, denn Nigeria in den Händen der Islamisten wäre „ein unvorstellbares
humanitäres Desaster.“
Boko Haram wolle einen islamischen Staat, in dem das
Gesetz der Scharia für alle gelte, erklärt Bischof Egbebo. Dementsprechend werde alles,
das der Durchsetzung dieser Zielsetzung im Wege steht, zur Zielscheibe der Gewalt:
Die Regierung, die Verfassung, die Polizei und die Armee. Christen würden darüber
hinaus mit dem Westen in Verbindung gebracht, mit Werten wie Freiheit und Demokratie
und der Förderung von Bildung. Sollte Bokom Haram im Norden des Landes Erfolg haben,
wird sich ihr Blick in Richtung Süden wenden, ist der Bischof überzeugt: „Wenn sie
Nigeria überrennen, wird dies das Sprungbrett zur Eroberung kleinerer Länder sein.“