Mit einer ungewöhnlichen Gebetsinitiative hat das neue Jahr in Nordafrika begonnen:
Etwa 6.000 islamische Geistliche aus zehn afrikanischen Ländern haben bis zum Wochenende
vier Tage lang speziell für Frieden und Harmonie zwischen Muslimen und Christen in
Nigeria gebetet. Sie folgten damit einem Aufruf des Gouverneurs des nigerianischen
Bundesstaates Bauchi, Isa Yuguda. Die Korangelehrten beteten in Ägypten, Senegal,
Mauretanien, Algerien, Marokko, Niger, Tschad, Ghana und Kamerun; in Nigeria selbst
hielten die Koranlehrer in den 36 Bundesstaaten des Landes ebenfalls vier Gebetstage
für den interreligiösen Frieden ab. Nach Medienangaben wurde der Koran während der
Gebetsinitiative über tausend Mal rezitiert.
Nigeria ist mit über 150 Millionen
Einwohnern das bevölkerungsreichste Land Afrikas. Seit etwa zehn Jahren wird es immer
wieder von Gewalt zwischen ethnischen Gruppen heimgesucht. Dabei spielt oft auch der
Gegensatz Muslime-Christen eine Rolle. Seit 2009 versucht außerdem die Islamistengruppe
Boko Haram einen Gottesstaat herbeizubomben; bei Attentaten und Kämpfen starben bislang
mehr als 10.000 Menschen.