2014-01-03 13:02:17

Südsudan: „Nur die UNO kann helfen“


RealAudioMP3 Die Kämpfe in Südsudan gehen weiter: seit zwei Wochen bekämpfen sich dort die Truppen von Präsident Salva Kiir und die des ehemaligen Vize-Präsidenten Riek Machar. Jetzt hat der Präsident des jüngsten Staates der Welt den Ausnahmezustand in zwei Regionen ausgerufen. Unsere Kollegen von der italienischen Redaktion haben den einzigen westlichen Arzt in der Krisenstadt Lui erreicht. Paolo Setti-Carraro ist dort für die Organisation „Ärzte für Afrika – Cuamm“ im Einsatz:

„Ich bin der einzige Chirurg im Krankenhaus von Lui. Ich habe zwei Anästhesisten, die mir helfen, und dann gibt es zum Glück auch viele, die mir hier beistehen. Es ist aber sehr schwierig, in diesem Umfeld zu arbeiten. Wegen der Kämpfe ist unsere Hilfe sehr gefragt, aber andererseits gibt es kaum lokale Ärzte, und die Unterstützung internationaler Hilfsorganisationen wird hier nicht gern gesehen.“

In der äthiopischen Hauptstadt Adis Abeba haben derweil die Friedensgespräche zwischen den Konfliktparteien begonnen. Inhaltlich sollte es zunächst um die Bedingungen für eine Waffenruhe gehen. Das wünscht sich auch der italienische Arzt Setti-Carraro.

„Unser Krankenhaus ist für drei Regionen zuständig. Das entspricht in etwa 150.000 Einwohnern. Im ganzen Land gibt es über 110.000 Menschen, die Hilfe benötigen und die auf der Flucht sind. Meiner Meinung nach kann nur die UNO hier helfen.“

Derzeit stehen bereits 7.000 Soldaten und Polizisten unter Uno-Flagge im Südsudan. Die Vereinten Nationen wollen jedoch die Zahl ihrer Truppen im Südsudan nahezu verdoppeln. Vor wenigen Tagen stand ein Projekt bei der UNO in New York zur Debatte, die die Entsendung weiterer 5.500 Mann in das afrikanische Land vorsieht.

(rv 03.01.2014 mg)








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